Sammlungsgeschichte
Leider wurde die ehemalige Sammlung von Trockenpräparaten durch Bombenangriffe im Jahr 1943 vollständig vernichtet. Die meisten Alkoholpräparate überstanden dagegen den Zweiten Weltkrieg, weil sie in einen U-Bahnschacht ausgelagert worden waren. Darunter waren viele kostbare Präparate aus dem 19. Jahrhundert, zum Beispiel aus Sammlungen von Godeffroy und Bleeker. Etwa 14 Prozent des dort gelagerten Materials ging jedoch durch Alkoholdiebstahl verloren. Bereits im 19. Jahrhundert waren bemerkenswerte Mengen von Sammlungsobjekten zusammengetragen worden. So waren im Jahr 1900 aufgrund intensiver Sammelaktivitäten Hamburger Kaufleute und ihrer Kapitäne in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts über 4.400 Serien in der Fischsammlung zu verzeichnen. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts führten vor allem eine Reihe großer Forschungsexpeditionen zur Vergrößerung des Sammlungsbestandes von Fischarten aus der Südsee, der Tiefsee, dem Südpolarmeer, Asien und Afrika. An diesen Expeditionen nahmen auch Kuratoren der Fischsammlung teil, wie beispielsweise G. Duncker, der von 1908 bis 1910 die Hamburger Südsee-Expedition begleitete und umfangreiches Material für die Sammlung mitbrachte. Als Nachfolger Dunckers war W. Ladiges von 1936 bis 1953 und von 1957 bis 1974 Kurator der Fischsammlung. Zwischenzeitlich, von 1953 bis 1957, unterstand die Sammlung Dr. E. Mohr. Nach Ladiges übernahm Prof. Dr. H. Wilkens die Verantwortung für die Sammlung von 1974 bis 2006, bevor Prof. Dr. R. Thiel 2006 die Leitung der Fischsammlung übertragen wurde. 1967 umfasste die Sammlung bereits deutlich über 20.000 Serien, wuchs danach aber vor allem durch Übernahmen externer Sammlungen enorm weiter. Hervorzuheben ist hier die Übernahme von über 1.500 Serien von Süßwasser- und Meeresfischen aus der Fischsammlung der Universität Göttingen in 1978. Der bisher bedeutendste Sammlungszugang erfolgte jedoch 1993, als über 23.000 Serien der Meeresfischsammlung des Instituts für Seefischerei (ISH) der ehemaligen Bundesforschungsanstalt für Fischerei an das Zoologische Museum übergeben wurden. Jüngste Neuzugänge seit 2006 betreffen umfangreiche Bestände von Fischlarven und Jungfischen aus Fließgewässern Europas, der Ostsee, der Nordsee und dem Atlantik, die sowohl aus eigenen Probennahmen als auch vom Deutschen Zentrum für Marine Biodiversität stammen und vom GEOMAR Helmholtz Zentrum für Ozeanforschung Kiel übergeben wurden.