“Arachnologie und Myriapodologie – Sammlungen“
Die Achtbeiner und Tausendfüßler am LIB
Diese vielfältige Sammlung beherbergt die ursprünglichsten Formen der Gliedertiere (Arthropoda) in drei Teilsammlungen. Die größte Teilsammlung ist die der Spinnentiere (Arachnida) mit ihren nächsten Verwandten. Die zweite Teilsammlung beinhaltet die Tausendfüßer (Myriapoda) mit den zwei großen Gruppen der Hundertfüßer (Chilopoda) und Doppelfüßer (Diplopoda). Als dritte Teilsammlung finden sich hier die ursprünglichsten Gliedertiere: die Bärtierchen (Tardigrada) und Stummelfüßer (Onychophora). Insgesamt repräsentieren diese Gruppen sowohl terrestrische als auch marine Organismen.
Die Forschungssammlung ist die größte ihrer Art im norddeutschen Raum und weltweit bekannt. Hinsichtlich mancher Tiergruppen (Bärtierchen, Skorpione, Spinnen und Milben) ist sie eine der international bedeutendsten Kollektionen, die wegen der vieler Typen und wegen des historischen Materials sehr oft von ausländischen Zoologen konsultiert wird.
In der Sammlung befinden sich über 1 Million Präparate von ca. 9.000 Arten, von denen mehr als 3.500 Arten durch Typenmaterial repräsentiert werden. Dieses Material stammt aus der ganzen Welt und ist in ca. 19.000 Spezialgläsern in Alkohol und auf ca. 37.000 mikroskopischen Präparaten konserviert.
Die Abteilung wird durch Kustos Dr. Danilo Harms und Sammlungs-Managerin Nadine Dupérré geführt. Die Sammlung wird aktiv für die Forschung genutzt. Dabei stehen neben der taxonomisch-systematischen Bearbeitung der Sammlungsgruppen, also der Beschreibung von Arten und Analyse von Verwandtschaftsverhältnissen, vor allem Projekte zur Biogeografie, vergleichenden Morphologie, molekularen Evolution und zum Artenschutz im Vordergrund. Die Sammlungen werden beständig durch aktuelle Projekte und Feldforschungen in zumeist tropischen und subtropischen Ländern weiterentwickelt. Im Aufbau findet sich beispielsweise eine Referenzsammlung deutscher Spinnenarten, eine lokale Sammlung für den Raum Hamburg und Umgebung, eine Sammlung von Pseudoskorpionen, sowohl biogeografisch orientierte Sammlungen in Ecuador, Australien und Neuseeland, sowie Teilen von Afrika.
In unregelmäßigen Abständen gibt die Abteilung reich illustrierte Kataloge für die einzelnen Teilsammlungen heraus, in denen sowohl die Geschichte dieser Sammlungen als auch das vorhandenen Typus-Material im Detail vorgestellt wird.
- Katalog zu den Walzenspinnen (Solifugae)
- Katalog zu den Skorpionen (Scorpiones)
Die Sammlung wird kontinuierlich erschlossen und digitalisiert. Ein aktiver Schwerpunkt ist die Digitalisierung von Typus-Exemplaren.
Viel Spaß auf den Seiten der Achtbeiner und Vielfüßer!
Teilsammlung 1: Spinnentiere (Arachnida) und Verwandte
Fossile Spinnentiere (Geologisch-Paläontologische Sammlungen)
Anzahl der Präparate: 800
Anzahl der Arten: 400
Typenmaterial: 90
Das Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels verfügt über eine große Sammlung von fossilen Spinnentieren in Bernstein, darunter mehrere hundert Arten von Spinnen und Pseudoskorpionen aus dem Eozän und der Kreidezeit. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Baltischem Bernstein von der Ostseeküste und Bitterfelder Bernstein aus Sachsen, jedoch wurden jüngst auch viele Inklusen aus Burmesischem Bernstein (Untere Kreidezeit) aufgenommen. Die Sammlung wird durch die Geologisch-Paläontologische Abteilung des LIB verwaltet. In enger Zusammenarbeit mit der Arachnologischen Abteilung wird diese durch gemeinsame Forschungsprojekte und Abschlussarbeiten beständig erweitert und wissenschaftlich analysiert. Der Hamburger Bernsteinverein, mehrere private Sammler, und das Deutsche Elektronen Synchrotron (DESY) unterstützen die beiden Abteilungen im Aufbau der Sammlung und der Forschung an fossilen Spinnentieren.
Teilsammlung 2: Tausendfüßer (Myriapoda)
Teilsammlung 3: Bärtierchen (Tardigrada) und Stummelfüßer (Onychophora)
Weitere Information zur Geschichte der Sammlung Arachnologie finden Sie hier.
Die Sammlung in Zahlen
Die Kennzahlen zu den Sammlungen des LIB werden regelmäßig erfasst und ausgewertet. Neben Zahlen zu den Objektarten und Mengen, werden auch Zahlen über Sammlungszuwächse, Digitalisierungsstand und Nutzergruppen der Sammlungen zusammengetragen. [ PDF ]