Zoologische Sammlungen
Zu den bundesweit fünf bedeutendsten Sammlungen gehören auch die der Zoologie des Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels (LIB). Sie enthalten wertvolle Informationen sowohl für Wissenschaft als auch Gesellschaft und bilden zusammen mit übrigen naturkundlichen Einrichtungen des Instituts ein globales Netzwerk zur Erforschung der Biodiversität.
Die Sammlungen verfügen heute über 10 Millionen zoologische Stücke. Diese Zahl, kombiniert mit dem überwiegend exzellenten Erhaltungszustand und den zahlreichen Typus-Serien, belegt die große Bedeutung der Zoologischen Sammlungen des LIB. Teile des Bestands zählen zu den wichtigsten Sammlungen ihrer Art weltweit: zum Beispiel die Bestände an Krebstieren, Fischen, Huftieren, Manteltieren, Milben, und Ringelwürmern. Ein Schwerpunkt im LIB ist der marine Lebensraum, denn in den Sammlungen verbirgt sich das drittgrößte Archiv von Meeresorganismen in Deutschland, darunter die bundesweit größte Fischsammlung.
Doppelfunktion
Die Zoologischen Sammlungen dokumentieren einerseits die Vielfalt der belebten Natur unserer Erde und ermöglichen andererseits die Erforschung der Veränderung dieser Vielfalt. Anhand der Sammlungsobjekte können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Vorhersagen zur Biodiversität formulieren, beispielsweise in Abhängigkeit von Klimaveränderungen oder menschlichen Aktivitäten. In diesem Sinne stellen die Zoologischen Sammlungen des LIB Raum-, Zeit-, und Gen-Datenbanken der biologischen Vielfalt dar. Sie bilden, neben fossilen Dokumenten, die einzig verfügbare Basis zur Analyse der Artenvielfalt vergangener Epochen und erklären Veränderung im Laufe der Zeit vor dem Hintergrund des Evolutionsgeschehens. Damit eröffnen die Sammlungen die Möglichkeit sowohl in die Vergangenheit zu blicken als auch anhand realer historischer Daten das Vorkommen von Arten zu dokumentieren sowie zu modellieren.
Das archivierte Material ist meist unersetzbar, weil sich beispielsweise die Ökosysteme verändern oder immer mehr Arten nicht mehr in der Natur existieren. Die Artenvielfalt unseres Planeten ist unsere Lebensgrundlage. Nur eine wissenschaftlich fundierte Erklärung des Biodiversitätswandels und des Artenverlustes wird eine zukünftige Gestaltung sowie nachhaltige Nutzung unserer Umwelt erlauben.
Die zoologische Sammlung des Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels beinhaltet folgende Sammlungsbereiche:
- Annelida
- Arachnologie und Myriapodologie
- Crustacea
- Entomologie
- Herpetologie
- Ichthyologie
- Malakologie
- Mammalogie
- Ornithologie
- Wirbellose Tiere
- Biobank
Unter der Rubrik Filmbeiträge gibt es weitere interessante Informationen zur Sammlungsgeschichte und den Sammlungen des Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels.
Hinweis
Das Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels ist Mitglied im Konsortium der Europäischen Taxonomischen Institute (CETAF). CETAF ist ein Zusammenschluss von wissenschaftlichen, nicht-kommerziellen Institutionen in Europa. Als Mitglied verpflichten wir uns den CETAF Richtlinien (Code of Conduct & Best Practices) zum Zugang zu genetischen Ressourcen und der ausgewogenen und gerechten Aufteilung der sich aus ihrer Nutzung ergebenden Vorteile hinsichtlich der Vorschriften des Protokolls von Nagoya.
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