Sammlungen am LIB Standort Hamburg
Die wissenschaftlichen Sammlungen am Hamburger Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels (LIB) gehören zu den bedeutendsten weltweit und umfassen insgesamt mehr als zehn Millionen Objekte. Sie setzen sich aus den zehn Zoologischen Sammlungen, die je mit Schwerpunkten auf verschiedenen Tiergruppen unterteilt sind sowie der Mineralogischen und der Geologisch-Paläontologischen Sammlung, zusammen.
Die in den zehn Zoologischen Sammlungen abgebildeten Tiergruppen sind Amphibien und Reptilien (Herpetologie), Fische (Ichthyologie), Insekten (Entomologie), Krebstiere (Crustacea), Ringelwürmer (Annelida), Säugetiere (Mammalogie), Spinnentiere und Tausendfüßer (Arachnologie und Myriapodologie), Vögel (Ornithologie), Weichtiere/Mollusken (Malakologie), sowie „Wirbellose Tiere“, die alle Vielzeller umfasst, welche nicht bereits durch die anderen Sammlungen des LIB abgedeckt sind.
Bei den Fisch-, Tintenfisch- und Meeresborstenwurm-Sammlungen handelt es sich um die größten Archive dieser Tiergruppe deutschlandweit. Die Regenwurmsammlung ist sogar weltweit die typenreichste. Die mineralogischen Sammlungen des LIB umfassen eine große Zahl unterschiedlichster Minerale, beispielsweise Proben von Meteoriten. Mehr als 100.000 fossil erhaltene Objekte werden in den Geologisch-Paläontologischen Sammlungen gehütet, die von der Geschichte des Lebens auf unserem Planeten erzählen. In ihrer Gesamtheit geben sie einen umfassenden Eindruck von der Vielfalt der Lebewesen auf unserer Erde.
Die Vielzahl und die Diversität der Präparate machen das LIB zu einem Referenz-Zentrum für die globale Biodiversitätsforschung. Sie werden erschlossen, erforscht, konsequent weiterentwickelt und digital erfasst. Eng mit den Ausstellungen der Hamburger Naturkundemuseen des LIB verknüpft, sind Teile frei zugänglich und dienen dem Wissenstransfer zwischen Forschung und Öffentlichkeit.
Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels mit globaler Rolle
Das Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels (LIB) spiegelt in seiner heutigen Form die reichhaltigen wissenschaftlichen, geschichtlichen und kulturellen Traditionen seiner Heimatstadt Hamburg.
Forscherinnen und Forscher aus aller Welt kommen nach Hamburg, um mit den Objekten der wissenschaftlichen Sammlungen zu arbeiten. Sie vergleichen zum Beispiel eigene Fundstücke mit denen aus den Archiven und ermitteln so, ob eine Art bereits beschrieben ist oder nicht. Die Sammlungen dienen zum einen dazu, den Artenreichtum zu erfassen und Verwandtschaftsbeziehungen zwischen Tieren zu verstehen. Zum anderen helfen sie dabei, den Wandel und den zum Teil dramatischen Artenrückgang in Lebensräumen zu dokumentieren, die vom Menschen und der Klimaveränderung beeinflusst werden. Zudem wird auch auf die Herkunft der Sammlungsobjekte großen Wert gelegt: beispielsweise hat der ehemalige CeNak-Direktor Matthias Glaubrecht zusammen mit dem Museumsbund einen Leitfaden entwickelt, der den sachgemäßen Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten beschreibt.
Die einzelnen wissenschaftlichen Sammlungen des LIB stellen für Forscher regional, national und international eine hervorragende Grundlage für viele biologische Disziplinen dar. Sie haben damit auch wesentliche Service-Funktionen, denn sie versorgen internationale sowie nationale Großforschungsprojekte, beispielsweise „Census of the Marine Life“, „Tree of Life“, „Diversitas“, „Deep Phylogeny“, „Biota“ und „Clisap“, mit Daten, Untersuchungs- und Vergleichsmaterial.