"Watt erleben – Wattboden verstehen"

Das Naturschutzgebiet Schweenssand im Stadtteil Neuland ist von Süßwasserwatten mit Prielen, Sand- und Schlickwatt geprägt. Das 35 Hektar große Gebiet liegt im Tide­bereich der Elbe.

Oberfläche des Wattbodens im Hamburger Naturschutzgebiet Schweenssand.

Die Nordseeküste mit dem Wattenmeer ist eine der weltweit größten Wattenregionen. Dieses Bild stammt aus dem Deichvorland bei Obergeorgswerder. Seit 2009 ist das Wattenmeer der Nordsee Weltnaturerbe. Seit 2011 auch der hamburgische und seit 2014 der dänische Teil. Wind, Wellen, Tide, Salz-, Brack- oder Süßwasser formen in der Region einen einzigartigen Lebensraum.

Wattböden – hier auf der Halbinsel Entenwerder – sind Lebensraum für viele Tiere ...

... und Pflanzen, wie hier im Deichvorland bei Obergeorgswerder. Das Wattenmeer der Nordsee beherbergt eine erstaunliche Vielfalt des Lebens, denn es bietet überraschend viele verschiedene Lebensräume für über 10.000 Arten. 

Wattboden besteht aus unterschiedlich großen Sandkörnern, die in Sandwatten wie hier auf der Insel Neßsand deutlich sichtbar sind. Mischwatt enthält mehr Schluff. Es ist an der Oberfläche weicher, aber man sinkt nur einige Zentimeter tief ein. Schlickwatt hingegen ist tonig und viel weniger grobporig. Es enthält viel mehr Wasser und ist daher ganz weich. Es enthält viel mehr organisches Material als Sandwatt und ist grau bis schwarz.

Wattböden sind durch die Gezeiten ständiger Bewegung ausgesetzt. Häufig weisen sie durch zerriebene Muschelschalen einen hohen Kalkgehalt auf. Das Foto stammt von der Binneninsel Neßsand in der Unterelbe. Sie steht unter Naturschutz, auf ihr treffen sich die Grenzen der Bundesländer Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein.

Wattbodenschnitt im Gebiet Schweenssand. Typisch für Wattboden sind die beiden Schichten oder Horizonte, wie es bodenkundlich heißt. Die obere Schicht ist hell und nur wenige Millimeter bis einige Zentimeter dick, hier ist der Boden noch reich an Sauerstoff. Die organischen Bestandteile sorgen mit dem Sauerstoff für die hellere, bräunliche bis rot-orangene Farbe. Darunter wird es deutlich dunkler, oft fast schwarz. In diese Schicht gelangt kein Sauerstoff mehr in den Boden. Bei den chemischen Umsetzungen unter reduzierenden Bedingungen entstehen unter anderem Methan und Schwefelwasserstoff, der für den typischen Geruch von faulen Eiern verantwortlich ist.

Priel ist gewissermaßen ein Fluss im Watt – ein Wasserlauf, der auch bei Niedrigwasser nicht trockenfällt. Hier auf der unter Naturschutz stehenden Binneninsel Neßsand in der Unterelbe.

Die Insel Neuwerk liegt mitten im 1990 gegründeten Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer (NPHW) und gehört zum Bezirk Hamburg-Mitte – obwohl sie rund 120 Kilometer Luftlinie entfernt ist. Im Watt rund um die Insel fühlen sich insbesondere viele Brut- und Rastvögel wohl.