Die Ausstellung
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Knirschender Boden am Meeresrand – alles Sand oder Watt? Die Sonderausstellung „Watt erleben – Wattboden verstehen“ gräbt tief und legt ein vielfältiges, sensibles Ökosystem frei. Sie verfolgt Spuren im Watt, fächert Landschaften, Farben und Formen auf und lädt ein, auf Wanderungen den klebrigen Schlick zwischen den Zehen zu spüren. Vom 12.12.2019 bis 31.5.2020 ist die Ausstellung im Zoologischen Museum des Centrums für Naturkunde (CeNak) zu erleben. Gemeinsam haben die Behörde für Umwelt und Energie (BUE), das Centrum für Naturkunde (CeNak) und das Institut für Bodenkunde der Universität Hamburg eine Ausstellung inklusive Exkursionen konzipiert, die Wattlandschaften innerhalb Hamburgs und an der Nordsee untersucht und eine spannende Welt zwischen den Sandkörnern zu Tage fördert.
Sehnsuchtsort, Lebensraum und Kinderstube: Das Watt ist ein Zwischenreich – nicht immer Land, nicht immer Wasser und doch von beidem etwas. Es ist eine einzigartige Naturlandschaft, manchmal gefährlich, an manchen Stellen gefährdet und immer in Bewegung.
Die Ausstellung zeigt die zwei Erlebnisbereiche "Watt erleben" und "Wattboden verstehen".
Erlebnisbereich "Watt erleben"
- Boden, Boden, Boden
- Was und wo ist überhaupt Watt?
- Lebensraum Salzwasserwatt
- Lebensraum Süßwasserwatten
- Fundstücke aus den Watten
Erlebnisbereich "Wattboden verstehen"
- Ausblick: Watt wird?
- Wattbodenprofile
Wattboden verstehen
Sande, Schluff und Ton inkl. Proben, Sanduhr etc. - Sandlückensystem, Meiofauna
Produktives Watt; Neozoen; Muscheln, Würmer und Röhren
Zugvögel - Präparate Wattvogel und Modell Meeresborstenwurm
- Naturschutz und Ausgleichsmaßnahmen
Fakten, Fakten, Fakten: In unserer Sonderausstellung werden Gäste aller Altersgruppen zu Wattexperten. Vorab haben wir einige wichtige Informationen rund um die Wattböden zusammengetragen.
- Als Watt bezeichnet man Flächen, die mal überflutet werden und mal trocken fallen. Verantwortlich dafür sind die Gezeiten, also der regelmäßige Wechsel von Ebbe und Flut.
- Dabei bewegt das Wasser nicht nur Sand, sondern auch feine Mineralpartikel, organisches Material, Muschelschalen, Algenreste oder Plankton. Und weil immer wieder frischer Sauerstoff in die obere Schicht des Wattbodens gelangen kann, entsteht so einer der außergewöhnlichsten Lebensräume der Welt in einem Boden, der gleichzeitig ein Landboden und ein Meeresboden ist.
- Unter den obersten Schichten des Wattbodens fehlt der Sauerstoff und es entsteht durch Abbauprozesse Schwefelwasserstoff, der für die schwarze Farbe und den Geruch des Watts verantwortlich ist.
- Viele Wattböden haben durch zerriebene Muschelschalen einen hohen Kalkgehalt.
- Sandwatt, Schlickwatt, Mischwatt: Es gibt unterschiedliche Arten von Wattboden. Denn Sand ist nicht gleich Sand. Es gibt groben, mittleren und feinen Sand. Wenn die Körner so klein werden, dass man sie nicht mehr mit bloßem Auge erkennen kann, spricht man von Schluff oder Ton.
- Würmer, Krebse, Muscheln: Der Wattboden ist Lebensraum und Nahrungsgrundlagen von vielen Tieren.
- Die Wattflächen in Hamburg sind Flusswatten, an der Nordsee haben wir es mit Meerwatten zu tun und damit mit ganz anderen Ökosystemen.
- Das Weltkulturerbe Wattenmeer besteht aus rund 500 Kilometern Küstenlinie in drei Ländern und fast 4.600 Quadratkilometern Wattböden.