Eozän - Am Beginn unserer Welt

Viktor Hartung, zuständig für Ausstellungskonzeption im CeNak, hat die Ausstellung zum Eozän zusammen mit Ulrich Kotthoff, Leiter des Geologisch-Paläontologischen Museums, inhaltlich entwickelt.

Der Gastornis ist ein großer Laufvogel, der im Eozän lebte. Die CeNak-Präparatoren haben dieses Exponat, dessen Vorlage eine Rekonstruktion ist, aus 3D-gedruckten Knochen zusammengesetzt und koloriert.

Diesen Pseudoskorpion hat Julia Stoess im Maßstab 100:1 erstellt. Auf Grundlage von Fotos eines ähnlichen, heute noch lebenden 
Pseudoskorpions und mittels Zbrush-Technik fertigte die Künstlerin ein Modell an, das auch die Besonderheiten der im Eozän lebenden Art zeigt.

Termite aus Baltischem Bernstein. Termiten sind eine wärmeliebende Gruppe und kommen heute nicht in Mittel- oder Nordeuropa vor, im Eozän haben sie aber auch hier gelebt.

Viktor Hartung (r.) und Ulrich Kotthoff (l.) betrachten vergrößerte Bernsteininklusen.

Bernstein stellt ein wichtiges Schaufenster in die Ökosysteme der Vergangenheit dar: Besonders kleinere Tiere wie Insekten lassen sich gut erhalten in ihm entdecken. Hier können fossile Insekten in Bernstein (l.) und Ölschiefer (r.) verglichen werden.

Aus Sicht eines Geowissenschaftlers liegt das Eozän gar nicht so weit zurück. Es gibt relativ viele „Schaufenster“ in diese Zeit. Darunter fallen Tiefseeablagerungen, aber auch Ablagerungsgesteine aus früheren Seen wie aus der Grube Messel bei Darmstadt, aus der diese Fossilien stammen.

Ein Urpferdchen. Säugetiere und Dinosaurier entstanden etwa zur gleichen Zeit. Doch während die Dinos bald gigantische Formen hervorbrachten und 135 Millionen Jahre die Erdoberfläche beherrschten, blieben die Säugetiere als Insektenfresser und Kleintierjäger lange unauffällig und waren vor allem nachtaktiv.

Forschung zum Anfassen: Welches Fell hatte wohl das Leptictidium, ein auf zwei Beinen hüpfendes ausgestorbenes Säugetier?

Rückblick in das Eozän: Wie selbstverständlich krabbeln (abgeformte) Riesenameisen am Baumstamm entlang. Ob sie sich im Harz verfangen?

In der Sonderausstellung nimmt der Bernstein eine besonderes tragende Rolle ein: Wir zeigen "Sonnensteine" in einer großen Vielfalt mit Herkunftsgebieten aus aller Welt und diskutieren die Gewinnung von Bernstein an vier Beispielen.

Ulrich Kotthoff, Leiter des Geologisch-Paläontologischen Museums, im Raum der "Sonnensteine", in dem Abbaumethoden von Bernstein kritisch reflektiert werden.

Im Eozän sah unsere Welt noch anders aus: Die beiden Globen zeigen die Veränderung der Kontinente und Landschaften auf unserem Planeten: von teilweise überfluteten Landmassen und dichten Wäldern im Eozän zur Ausbreitung von Grasland und Wüsten in der Gegenwart.