Ein Blick hinter die Kulissen

Für Andrea Thiele ist die Welt ein großes Farbenmeer. Mit ihren Globen zeigt sie die Veränderung der Kontinente und Landschaften auf unserem Planeten: von bewaldeten Ebenen im Eozän zu felsigen Bergen und weiten Wüsten in der Gegenwart.

Auf der Suche nach dem richtigen Exponat durchsuchen Matthias Preuß und seine Kollegen auch schon mal einen Nadelwald. Für den Baum in der Ausstellung hatte der leitende Präparator bestimmte Kriterien auf dem Zettel: Es sollte eine Art sein, die Harz bildet und so ähnlich schon im Eozän vorkam.

Bevor Matthias Preuß und seine Kollegen (hier David Samuel Frys) ein Tier präparieren, studieren sie dessen Körperbau und Bewegungen. Der Anspruch ist, Tiere möglichst naturgetreu zu zeigen. Bei dem Gastornis, einem großen Laufvogel des Eozäns, kann Matthias Preuß im Punkt Aufbau keinen Einfluss nehmen.

Jedes Teil der Eozän-Ausstellung ist ein Unikat; jede Vitrine, jedes Podest, jede Texttafel eine Sonderanfertigung. Martin Reinhardt ist Tischler im Ausstellungsbau. Er konstruiert und baut die Möbel. Dafür wählt er Materialen aus und experimentiert, wenn herkömmliche Techniken nicht funktionieren.

Benjamin Frenzel lässt es krachen. Sein Meteorit rast funkenspeiend durch das Museumsfoyer – scheinbar. Der Präparator hält den Moment fest, in dem ein mächtiger Meteorit vor 66 Millionen Jahren in die Atmosphäre eintrat und Feuer fing. Dessen Aufprall auf der Erde beendete jäh die Ära der Dinosaurier.

Beißt er gleich zu? Julia Stoess hat den Pseudoskorpion derart naturgetreu gestaltet, dass er wie echt wirkt. Die perfekte Illusion. Jedes Modell der Künstlerin basiert auf intensiven Recherchen. Doch wie ist das bei einem ausgestorbenen Tier?