Erforschung von fossilhaltigen Höhlenablagerungen in Zentralafrika - Flora, Fauna, Chronologie, Monsunzyklizität und die Entwicklung moderner afrikanischer Säugetiere
In Zentral-Afrika fehlen Ablagerungsräume, die Fossilien und andere Lebensraum-Zeugen liefern könnten fast gänzlich. Die tiefere Geschichte der Sambesi-Ökozone ist daher im Bezug auf ihren zeitlichen Abläufe und die Interaktionen von Klima, Lebensraum und Lebewelt äußerst wenig untersucht. Kürzlich in Sambia entdeckte Sequenzen gut datierbarer fossilienführender Höhlenablagerungen erlauben nun zum ersten mal eine integrierte Analyse der fossilen Wirbeltierfaunen und Floren (Pollen aus Speläothemen) innerhalb eines definierten Zeitgefüges, das anhand der reichlich vorhandenen, zwischen den fossilienführenden Horizonten eingeschalteten uranreichen Speleothemlagen ermittelt werden kann.
Es werden die Interaktionen im Mittelpleistozän der Hochländer Zentral Afrikas untersucht, um ein besseres Verständnis der Oszillationen im Lebensraum und deren Einfluß auf die Fauna und Flora der Zambezi-Ökozone über den Zeitverlauf voranzubringen. Die Kombination verschiedener Informationsquellen aus gut datierten zeitlich diversen Sedimentkörper ermöglichen
- nirgends sonst mögliche Einsichten in die tiefe Geschichte eines riesigen, gegenwärtig diversen afrikanischen Ökosystems,
- die Ermittlung seine Altersstellung,
- den Einfluss klimatischen Wandel (Wasserverfügbarkeit, Monsunzyklizität) auf dieses Ökosystem und seine Evolution nachzuvollziehen,
- die Zusammenhänge zwischen ökologischem Wandel, Evolution und Biogeographie der Säugetiere Zentralafrikas zu untersuchen und
- indirekt das Verständnis des paläoökologischen und biochronologischen Kontextes hochbedeutsamer bereits bekannter fossiler Hominiden gleicher Altersstellung aus Sambia voranzubringen.