Biomonitoring
Terrestrisches Biomonitoring
In Kooperation mit der Freien und Hansestadt Hamburg sowie Umweltverbänden und Stiftungen erstellt das LIB Studien zum Zustand und Wandel der Artenvielfalt in Hamburg und Norddeutschland. Diese Untersuchungen dienen u.a. als Grundlage für die Ausweisung von Naturschutzgebieten und die Erstellung von Roten Listen gefährdeter Arten. So werden sie auch für die Analyse von Lebensräumen sowie der Bestands- und Gefährdungssituation einzelner Arten herangezogen.
Insektenmonitoring auf dem Energieberg Georgswerder
Wie ist es konkret um die Insektenvielfalt in Hamburg bestellt? Welche und wie viele Schmetterlinge, Heuschrecken und Bienen leben heute und in Zukunft in unserer Metropole? Ein beispielhaftes, für Hamburg neues Projekt, soll Fakten zur Erforschung des Biodiversitätswandels im urbanen Raum liefern. Das LIB und die Umweltbehörde Hamburg forschen in Kooperation mit dem Verein „Neuntöter e.V. - Verein für Forschung und Vielfalt“ nach Maßnahmen zum Erhalt der heimischen Insekten. Das im April 2018 auf der geschlossenen Deponie in Wilhelmsburg begonnene systematische Insektenmonitoring soll langfristig vergleichenden Analysen zur Lage der Insekten in Hamburg dienen.
https://www.cenak.uni-hamburg.de/aktuelles/news/2018-10-16-news.html
Analyse der Veränderungen von Insektengemeinschaften in Gewässern Hamburgs
Die wissenschaftlichen Sammlungen des Museums der Natur - Zoologie blicken auf eine über 120 jährige Tradition zurück und können zur Aufklärung früherer Besiedlungsmuster und damit verbundener struktureller Gegebenheiten in Hamburgs Gewässern einen gewichtigen Beitrag leisten. Es waren in erster Linie verdiente Hamburger Bürger wie der Volksschullehrer Dr. Georg Ulmer (1877‒1963), die mit ihrem beispiellosen Engagement die wissenschaftlichen Sammlungen als Archive der historischen Besiedlung Hamburgs begründeten. So rekonstruieren derzeit Wissenschaftler des LIB historische Besiedlungsmuster prominenter Hamburger Gewässer wie Elbe (Süderelbe), Isebek, Tarpenbek und dem Eppendorfer Moor. Als Indikatororganismen werden verschiedene wirbellose Tiergruppen wie Insekten (u.a. Köcherfliegen, Libellen) und Süßwassermollusken herangezogen. Weiterhin erfolgt eine intensive Auswertung historischer Dokumente aus den wissenschaftlichen Archiven des LIB.
https://www.cenak.uni-hamburg.de/forschung/artenwandel-artenschutz/forschungsprojekte/veraenderungen-insektengemeinschaften.html
Analyse von Tierartengemeinschaften im Gebiet „Duvenwischen“ im Nordosten Hamburgs (Im Auftrag der Stadt Hamburg)
In der Saison 2016 haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des LIB das Vorkommen von in Hamburg-Volksdorf lebenden Tierearten in großem Umfang analysiert. In dem gerade einmal 43 Hektar umfassenden Gebiet „Duvenwischen“ konnten sie im Rahmen der Studie im Auftrag der Behörde für Umwelt und Energie (BUE) 825 Tierarten nachweisen, darunter zahlreiche seltene und gefährdete Tierarten. So werden 83 Arten in einer Gefährdungskategorie der Roten Liste Deutschlands geführt. Die BUE plant derzeit die Ausweisung des Gebietes als Naturschutzgebiet – die Schutzwürdigkeit konnte durch die Studie des LIB eindeutig belegt werden.
Marines Biomonitoring
Die Artenvielfalt der Fische und anderer Meeresbewohner zu dokumentieren, gehört zu den Kernaufgaben des LIB. In Forschungsprojekten erheben unsere Forscherinnnen und Forscher Daten zu den Beständen einzelner Arten. Somit lassen sich negative Auswirkungen auf die marine biologische Vielfalt frühzeitig erkennen und Maßnahmen zum Erhalt der Biodiversität entwickeln. Spezifische Auswirkungen etwa durch Klimaveränderungen oder Überfischung werden gezielt identifiziert.
Entwicklung von fischbasierten MSRL-Indikatoren sowie Konzepten zur Erfassung und Bewertung von Fischen in marinen Schutzgebieten
Die Bewahrung der Biodiversität ist ein wichtiges Schutzziel auf nationaler und internationaler Ebene. Die EU versucht, dieses Ziel für den marinen Bereich vor allem mit Hilfe von zwei Richtlinien zu erreichen: Der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) sowie der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL). Das Projekt wird durch das Bundesamt für Naturschutz gefördert.
https://www.cenak.uni-hamburg.de/forschung/abteilungen/ichthyologie/projekte/fischbasierten-msrl-indikatoren.html
Den Walen auf der Spur: Neue Walforschungsprojekte am LIB
Zwar sind Wale die größten Säugetiere überhaupt, aber als Meeresbewohner nicht gerade einfach zu erforschen. LIB-Walexpertin Helena Herr möchte in unter anderem von der DFG und der Internationalen Walfangkommission geförderten Projekten wissen, wohin Wale von ihren Nahrungsgründen in der Antarktis aus hinziehen, wo sie sich paaren und ihren Nachwuchs aufziehen. Im Fokus stehen Finnwale und deren Hauptnahrung, der Krill. Auch mit neuen Monitoringmethoden, etwa Drohnen und Foto-ID, beschäftigen sich Helena Herr und ihre Kolleginnen und Kollegen.
https://www.cenak.uni-hamburg.de/aktuelles/news/2018-11-08-news.html
Wie Forschungssammlungen die Verbreitung von Arten zeigen
Geeignete Monitoringdaten zur Ermittlung von Verbreitungsgebieten von Arten sind in ausreichender Qualität oft erst seit einigen Jahrzehnten verfügbar. Mit diesen Daten lassen sich in der Regel zwar aktuelle Verbreitungsgebiete von Arten darstellen, jedoch ermöglichen sie meist nicht die Abbildung historischer Verbreitungszustände, z.B. zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Forschungssammlungen liefern deshalb wertvolle Daten im Bereich Biomonitoring.
https://www.cenak.uni-hamburg.de/forschung/abteilungen/ichthyologie/aktuelles/2018-10-09-news.html