Ein magischer Sternstein: Schatz des Monats Dezember
8. Dezember 2020
Foto: UHH, RRZ/MCC, Mentz
Bei einer bestimmten Beleuchtung schwebt ein klarer Lichtstern über der imposanten, 180 Kilogramm schweren Rosenquarz-Kugel, die im neuen Jahr im Mineralogischen Museum zu sehen sein wird.
Etwas Magisches geht von dem Rosenquarz aus, den wir als Schatz des Monats Dezember vorstellen. Ein klarer Lichtstern schwebt über der imposanten, rosaroten Kugel. Je nach Perspektive und Lichteinfall ändert sich die Erscheinung. Ein Hologramm? Nein, ein natürliches optisches Phänomen und ein Beispiel für Asterismus. Bald kann sich jeder selbst von der Schönheit überzeugen: Dieser besondere Sternstein wird im Mineralogischen Museum zu sehen sein, sobald die Corona-Schutzmaßnahmen wieder gelockert werden.
Aus mineralogischer Sicht ist dieser Rosenquarz etwas sehr Besonderes: Allein die intensive Farbe und Größe der geschliffenen Kugel mit einem Durchmesser von 53 Zentimetern und einem Gewicht von 180 Kilogramm ist außergewöhnlich. Dass die Lichtreflexe in dieser Gleichförmigkeit leuchten und mit drei Balken den Effekt eines großen, perfekten Sterns erzeugen, macht jedoch den eigentlichen Reiz aus. Auf dem Foto lässt sich dieser 3D-Effekt kaum nachvollziehen. Er muss direkt vor Ort bewundert werden – zum Beispiel im Mineralogischen Museum, wenn die Türen wieder öffnen.
Der Rosenquarz hat wie alle Minerale einen sehr regelmäßigen, geometrischen inneren Aufbau. In dieser Kristallstruktur finden sich tief eingebettet in den Rosenquarz unzählige winzige metallische Nadeln. Der Asterismus, also die Sternenbildung, entsteht, wenn diese Nadeln eine punktförmige Lichtquelle reflektieren. Nur wenn die Nadeln passend in drei bestimmte Richtungen wie die Seiten eines regelmäßigen Dreiecks ausgerichtet sind, ergibt sich aus drei Lichtbalken ein Stern. Je größer die Kugel, desto unwahrscheinlicher ist es, dass ein so perfekter Lichtstern entsteht. Insofern gilt unser Schatz des Monats als herausragendes Beispiel für Asterismus.
Geborgen wurde der Rosenquarz 2017 in Ambatondrazaka, einer Stadt im Osten Madagaskars, die bekannt für diese Sternsteine ist. Der Schliff des Rohmaterials zu einer perfekten Kugel macht das Exemplar zu einem höchst attraktiven Ausstellungsstück. So kam der wertvolle Stein über einen Händler nach Hamburg. Dank einer großzügigen Spende des Vereins zur Förderung des Mineralogischen Museums e.V. und des Unterstützers Enno Gebensleben hat dieses besondere Exponat nun seinen Platz im Mineralogischen Museum.