- Mit mehr als 6.000 Sammlungstücken ist die Bernsteinsammlung eine der wichtigsten dieser Art in Deutschland und von weltweiter Bedeutung. Bernstein ist fossiles Harz, in der Regel von stark harzenden Koniferen, das in verschiedenen Lagerstätten zehntausende, zum Teil sogar Millionen Jahre überdauert hat. Im Bernstein eingeschlossen sind nicht selten Tier- und Pflanzenreste, darunter prachtvoll erhaltene Insekten. Oft sind darunter Arten, die ansonsten aus dem Fossilbericht nicht bekannt sind. Den größten Anteil der Bernsteinsammlung machen Stücke aus demrund 45 Millionen Jahre alten Baltischen Bernstein sowie aus dem Bitterfelder Bernstein aus. Sie geben einen detaillierten Einblick in die Diversität der Insekten und anderer Kleintiere in Nordwesteuropa während eines Zeitalters, in dem in Europa ein subtropisches bis tropisches Klima herrschte. Etwa die Hälfte der Sammlung geht auf den Einsatz und Spenden des Fördervereins des Museum der Natur Hamburg - Geologie zurück.
- Ein faszinierender Aspekt der Bernsteinfossilien ist, dass auch Verhaltensweisen überliefert werden können. Die Untersuchung des Bernsteins erlaubt somit die Verhaltensforschung in der Vergangenheit. Dies ist besonders wichtig, da Verhalten im übrigen Fossilbericht nur äußerst selten nachzuvollziehen ist, aber ein bedeutsames Merkmal für viele Arten darstellt. Die Bernsteinsammlung wurde in den vergangenen Jahren im Rahmen eines DFG-Projekts (KO3944/4) fast vollständig digital erfasst, um insbesondere Forschern aus dem Ausland den Zugang zu der Sammlung zu erleichtern.
- Zur Bernsteinsammlung gibt es derzeit ein gemeinsames DFG-Forschungsprojekt der Abteilungen Arachnologie und Paläontologie, in dem vor allem Spinnentiere in Bernstein untersucht werden, um ihre Paläodiversität zu rekonstruieren.
Bernsteingalerie im Sammlungsportal der Universität