Expedition in den Regenwald MalaysiasViele Froscharten wissenschaftlich nachgewiesen
30. März 2017
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Alexander Haas auf Expedition in den Regenwäldern Borneos
Um die Vielfalt der Froschlurche Borneos und deren geografische Artenzusammensetzung festzustellen, ist die Arbeitsgruppe Herpetologie des CeNak erneut in die Regenwälder Ost-Malaysias (Borneo) gereist. Seit 2001 führt Abteilungsleiter Prof. Dr. Alexander Haas ...
Um die Vielfalt der Froschlurche Borneos und deren geografische Artenzusammensetzung festzustellen, ist die Arbeitsgruppe Herpetologie des CeNak erneut in die Regenwälder Ost-Malaysias (Borneo) gereist.
Seit 2001 führt Abteilungsleiter Prof. Dr. Alexander Haas regelmäßig Expeditionen in diese Gegend durch, auch in diesem Jahr in Kooperation mit dem Naturhistorischen Museum Bern (Dr. Stefan Hertwig) und der Universiti Malaysia Sabah (Kueh Boon-Hee).
Zwei Zielgebiete standen bei den Exkursionen im Fokus. Das Schutzgebiet Maliau Basin Conservation Area (MBCA) ist eines der letzten Primärwald-Gebiete im südlichen Zentrum des Staates Sabah. Es ist hinsichtlich Amphibien bislang wenig untersucht. Es verfügt über verschiedene Camps, die nur zu Fuß und zum Teil nur in langen Märschen durch raues Terrain zu erreichen sind. Die Expedition verbrachte zwei Wochen im MBCA, um die Artzusammensetzung mehrerer Standorte im Gebiet zu erfassen.
Es konnten insgesamt 40 Froscharten nachgewiesen und dokumentiert werden, teilweise auch deren Larven. Ziel ist es, ein Arteninventar zu erstellen und zu publizieren, das als verlässlicher Ausgangspunkt für zukünftige Studien im Gebiet dienen kann. Ferner werden die gewonnenen Proben auch genetisch untersucht. Es ist zu erwarten, dass die genetischen Analysen auch neue, bisher wissenschaftlich unbeschriebene Arten offenbaren.
Das zweite Untersuchungsgebiet der Expeditionsreise war der Mount Kinabalu Nationalpark. Vom höchsten Berg Südostasiens sind in der Vergangenheit eine ganze Reihe von Froscharten erstmals wissenschaftlich beschrieben worden. Es war deshalb strategisch wichtig, von dieser herausragenden “Typus-Lokalität” Belegexemplare und genetische Proben zu sammeln. Diese fließen in mehrere laufende Projekte zur Phylogenie und Diversität bestimmter Froschgruppen ein und vervollständigen unser Bild von der lange Zeit unterschätzten Vielfalt der Froschlurche Borneos.
Weiterführende Informationen: www.frogsofborneo.org
Rückfragen:
Prof. Dr. Alexander Haas
Abteilungsleiter Herpetologie und Ornithologie
Centrum für Naturkunde der Universität Hamburg
Martin-Luther-King-Platz 3
20146 Hamburg
Tel.: +49 40 42838-3916
E-Mail: Alexander.Haas@uni-hamburg.de( Alexander.Haas"AT"uni-hamburg.de)