Abteilung Herpetologie
Die Forschungssammlung dieser Abteilung umfasst ca. 90.000 Exemplare von Amphibien und Reptilien. Die Geschichte der Sammlungsstücke geht bis 1825 zurück. Viele stammen von Handelsreisenden, aus der Übernahme anderer Sammlungen (z. B. Museum Godeffroy) oder von Forschungsexpeditionen. Dementsprechend sind unterschiedlichste Regionen (Europa, Australien, Südamerika, Asien, Südostasien) mit wertvollen, oft historischen Aufsammlungen vertreten. Die Biodiversitätsforschung der Amphibien in Südostasien bildet einen wichtigen Schwerpunkt der Abteilung. Der Artenreichtum der Frösche in den Tropen wurde lange unterschätzt. Expeditionen der Abteilung führten zum Aufspüren neuer Arten sowie zur Entdeckung und Beschreibung ihrer Kaulquappenformen. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt ist die Evolution und Verbreitungsgeschichte der Amphibien und Reptilien. Anatomische Strukturmerkmale werden mit modernen bildgebenden 3D-Verfahren untersucht und erlauben ganz neue Einblicke in den Körperbau. Genetische Untersuchungen zum Verwandtschaftsgrad bilden die zweite wichtige Datenquelle. Nicht zuletzt befinden sich in der Sammlung Stücke, deren Bedeutung erst heute entdeckt wird, indem moderne Untersuchungsverfahren zum Zuge kommen.