Dr. Dominik Hünniger

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Dominik Hünniger forscht zur Umwelt- und Wissenschaftsgeschichte des langen 18. Jahrhunderts mit Schwerpunkten in der Geschichte der Naturgeschichte und der Universitäten. Seine Doktorarbeit zur Kulturgeschichte von Tierseuchen verfasste er als Stipendiat des DFG-Graduiertenkollegs »Interdisziplinäre Umweltgeschichte« an der Universität Göttingen. Von 2012-2019 war er Geschäftsführender Direktor des Lichtenberg-Kollegs, dem Göttingen Institute of Advanced Study.
Die Untersuchung des historischen Verhältnisses von Menschen zu anderen Tieren ist auch Gegenstand seines aktuellen Forschungsprojekts. In einer materiellen Wissensgeschichte der Entomologie, ca. 1760-1820 analysiert er die europaweite Faszination mit Insekten, um herauszuarbeiten, welche Rolle der globale Austausch von Naturdingen, die Praktiken des Sammelns sowie (akademische) Wissensgenerierung im Formationsprozess einer wissenschaftlichen Disziplin spielten. Er trägt zum Thema der Kolleg-Forschungsgruppe bei, indem er die Metaphern und Narrative der »Kraft« für die Geschichte naturkundlichen Denkens im 18. Jahrhunderts untersucht. Im Zentrum stehen die Debatten um den epistemischen Wert visueller versus textueller Wissenspraktiken sowie der Diskurs über die Mechanismen tierischen Lebens generell.
Er ist affiliierter Forscher am Hunterian, University of Glasgow und Mit-Herausgeber der Buchreihe »Emergence of Natural History« (ENH) im Brill Verlag. Weitere Informationen finden sich bei humanities commons. @dominikhhh nutzt Twitter, um insbesondere über #enthist, #envhist und #collections zu schreiben.
Publikationen (Auswahl):
- „Extolled by Foreigners.“ William Hunter’s Collection and the Development of Science and Medicine in Eighteenth-Century Europe, in: Mungo Campbell, Nathan Flis and María Dolores Sánchez-Jáuregui (Hrsg.), William Hunter and the Anatomy of the Modern Museum, New Haven and London: Yale University Press, 2018, S. 127-141.
- What is a useful university? Knowledge economies and higher education in late eighteenth-century Denmark and central Europe, in: Larry Stewart und Kelly J. Whitmer (Hrsg.), Expectations and utility in eighteenth-century knowledge economies, special issue of: Notes and Records. The Royal Society journal of the history of science, 72, 2 (2018), S. 173-194.
- Sammeln, Sezieren und Systematisieren. Naturkundliche Verfahrensweisen in der Insektenkunde um 1800, in: Silke Förschler und Anne Mariss (Hrsg.), Akteure, Tiere, Dinge. Verfahrensweisen der Naturgeschichte, Köln Weimar Wien: Böhlau Verlag 2017, S. 47-60.
- Inveterate travellers and travelling invertebrates – Human and animal on the move in enlightenment entomology, in: Sarah Cockram und Andrew Wells (Hrsg.), Interspecies interaction. Animals and humans between the Middle Ages and Modernity, London et al.: Routledge 2017, S. 171-189.
- Die Viehseuche von 1744-52. Deutungen und Herrschaftspraxis in Krisenzeiten, Neumünster 2011 (Studien zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte Schleswig-Holsteins, 48).