Forschungsprojekte
In Kooperation mit der Freien und Hansestadt Hamburg sowie Umweltverbänden und Stiftungen erstellt das LIB Studien zum Zustand und Wandel der Artenvielfalt in Hamburg und Norddeutschland. Diese Untersuchungen dienen u.a. als Grundlage für die Ausweisung von Naturschutzgebieten und die Erstellung von Roten Listen gefährdeter Arten. So werden sie auch für die Analyse von Lebensräumen sowie der Bestands- und Gefährdungssituation einzelner Arten herangezogen.
Insektenmonitoring auf dem Energieberg Georgswerder
Wie ist es konkret um die Insektenvielfalt in Hamburg bestellt? Welche und wie viele Schmetterlinge, Heuschrecken und Bienen leben heute und in Zukunft in unserer Metropole? Ein beispielhaftes, für Hamburg neues Projekt, soll Fakten zur Erforschung des Biodiversitätswandels im urbanen Raum liefern. Das LIB und die Umweltbehörde Hamburg forschen in Kooperation mit dem Verein „Neuntöter e.V. - Verein für Forschung und Vielfalt“ nach Maßnahmen zum Erhalt der heimischen Insekten. Das im April 2018 auf der geschlossenen Deponie in Wilhelmsburg begonnene systematische Insektenmonitoring soll langfristig vergleichenden Analysen zur Lage der Insekten in Hamburg dienen.
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Analyse der Veränderungen von Insektengemeinschaften in Gewässern Hamburgs
Die wissenschaftlichen Sammlungen des Museums der Natur - Zoologie blicken auf eine über 120 jährige Tradition zurück und können zur Aufklärung früherer Besiedlungsmuster und damit verbundener struktureller Gegebenheiten in Hamburgs Gewässern einen gewichtigen Beitrag leisten. Es waren in erster Linie verdiente Hamburger Bürger wie der Volksschullehrer Dr. Georg Ulmer (1877‒1963), die mit ihrem beispiellosen Engagement die wissenschaftlichen Sammlungen als Archive der historischen Besiedlung Hamburgs begründeten. So rekonstruieren derzeit Wissenschaftler des LIB historische Besiedlungsmuster prominenter Hamburger Gewässer wie Elbe (Süderelbe), Isebek, Tarpenbek und dem Eppendorfer Moor. Als Indikatororganismen werden verschiedene wirbellose Tiergruppen wie Insekten (u.a. Köcherfliegen, Libellen) und Süßwassermollusken herangezogen. Weiterhin erfolgt eine intensive Auswertung historischer Dokumente aus den wissenschaftlichen Archiven des LIB.
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Bestandssituation von Insekten in Mooren Hamburgs und Norddeutschlands
Hoch- und Niedermoore stellen in der Landschaft Norddeutschlands typische Lebensräume dar. Gleichzeitig zählen sie jedoch zu den am stärksten gefährdeten Biotoptypen. Wir Menschen haben die Moore im Laufe der vergangenen Jahrhunderte stark verändert und ihr ökologisches Gleichgewicht gestört. Beeinträchtigend für die Artenvielfalt ist außerdem, dass viele der Biotope nicht mehr zusammenhängend, sondern isoliert voneinander liegen. Der Austausch zwischen Populationen ist dadurch oftmals erschwert. In einem aktuellen Forschungsprojekt untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des LIB die aktuelle Bestandssituation sowie die Populationsdynamik von Insektengemeinschaften in den Lebensräumen der Moore Hamburgs und Norddeutschlands.
Analyse von Tierartengemeinschaften im Gebiet „Duvenwischen“ im Nordosten Hamburgs (Im Auftrag der Stadt Hamburg)
In der Saison 2016 haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des LIB das Vorkommen von in Hamburg-Volksdorf lebenden Tierearten in großem Umfang analysiert. In dem gerade einmal 43 Hektar umfassenden Gebiet „Duvenwischen“ konnten sie im Rahmen der Studie im Auftrag der Behörde für Umwelt und Energie (BUE) 825 Tierarten nachweisen, darunter zahlreiche seltene und gefährdete Tierarten. So werden 83 Arten in einer Gefährdungskategorie der Roten Liste Deutschlands geführt. Die BUE plant derzeit die Ausweisung des Gebietes als Naturschutzgebiet – die Schutzwürdigkeit konnte durch die Studie des LIB eindeutig belegt werden.