aac Workshop:Entwürfe für ein Naturkundemuseum
16. September 2015
Foto: Academy für Architectural Culture
Titelblatt der Workshop-Abschlusspräsentation.
Der Herbstworkshop 2015 der Academy for Architectural Culture befasste sich unter dem Titel „Evolutioneum“ mit Entwürfen für ein Museum der Zukunft in Hamburg. Mit dem Titel verbindet sich weit mehr als nur die Renaissance des alten Hamburger Naturkundemuseums, das bis zu seiner Zerstörung im Jahr 1943 zu den größten und meistbesuchten Museen in Deutschland zählte.
Zwar werden die noch vor dem Untergang geretteten Sammlungen einen Großteil der Exponate des Evolutioneum ausmachen, entstehen soll jedoch vor allem eine neue und einzigartige Symbiose aus Forschung, Sammlung und Ausstellung, vereint in einem Gebäude, das attraktive Ausstellungen bietet und zugleich als ein hochprofessionelles, wissenschaftliches Forschungslabor arbeitet. Nicht zuletzt durch diese Symbiose wird beim Besucher ein Bewusstsein dafür geweckt, in welchem Maße der Blick zurück auf die Evolution zugleich eine Zukunftsvision sein kann.
Die Workshopaufgabe geht auf eine Initiative der Universität Hamburg zurück und basiert auf einem Raumprogramm, das im Austausch mit dem Centrum für Naturkunde (CeNak) entwickelt wurde. Einen Schwerpunkt in dem didaktischen Gesamtkonzept bilden dabei Ausstellungsbereiche, die alle Sinne ansprechen. Zweiter Kernpunkt ist die Erarbeitung eines internen, nicht öffentlichen Forschungsclusters. Als vermittelndes drittes Element zwischen beiden Polen dient der umfangreiche, kompakt magazinierte Sammlungsteil. Dieser wird nicht nur unmittelbar der Forschungsarbeit zur Verfügung stehen, sondern darüber hinaus dem Besucher faszinierende Einblicke gewähren.
Als Standort des Evolutioneum bieten sich gegenwärtig zwei kontrastreiche Szenarien an: Zum einen das historische Gebäude des ehemaligen Fernmeldeamtes direkt im urbanen Kontext des Stadtteils Rotherbaum. Durch seinen großmaßstäblichen Typus und der direkten Nähe zum Campus der Universität wäre es für eine bedeutende kulturelle Nutzung prädestiniert. Zum anderen wäre die westliche Kaispitze des Baakenhafens prototypisch für einen zeichenhaften, exponierten Museumsbau am Wasser.
Ziel des Workshops waren Entwürfe, die sich dezidiert mit dem Charakter des jeweiligen Standortes auseinandersetzen und für die Vision des Evolutioneum einen adäquaten architektonischen Ausdruck formulieren, der für die weitere, reale Umsetzung von Nutzen sein kann.
Die Teilnehmer des Workshops arbeiteten in internationalen Teams zusammen. Die Ergebnisse des Workshops werden seit dem 27.4.2017 in einer Ausstellung gezeigt: