Zwischen Faultier und Fossilien – Ferienprogramm im Museum
11. Oktober 2018
Foto: UHH/CeNak/Moeckel
Schülerinnen und Schüler der Grundschule St. Pauli hören zu, was ihnen die Museumspädagogin über Blauwale erzählt.
Auf den Spuren der Dinosaurier wandeln zurzeit die Schülerinnen und Schüler der Ganztagsschule St. Pauli bei ihrem Ferienprogramm im Zoologischen und Paläontologischen Museum Hamburg.
„Fühlt euch gefressen.“ Bei diesen Worten drängen sich acht aufgeregte Kinder zwischen die mächtigen Kieferknochen des größten Säugetiers der Erde. Der Unterkiefer gehört zu einem Blauwal, die Kinder wiederum zur Ganztagsschule St. Pauli. Im Rahmen ihres Ferienprogramms besuchen die Schülerinnen und Schüler eine Woche lang das Zoologische und das Geologisch-Paläontologische Museum in Hamburg.
Hier streicheln sie präparierte Tiere, bauen Dinoskellette aus Holz zusammen und erkunden zusammen mit den Pädagoginnen der Museen die Ausstellungen. Die Schülerinnen und Schüler der 2. und 3. Klasse lernen dabei spielerisch einiges über die Lebensweise und den Lebensraum einzelner Tiere, aber auch über die Vielfalt der Natur und Erkenntnisse der Evolution. Hauptschwerpunkt des Programms sind allerdings Dinosaurier und die Frage, ob sie denn wirklich alle ausgestorben sind oder der ein oder andere Nachkomme noch immer unter uns weilt...
Ermöglicht, das heißt organisiert und finanziert, hat diese Ferienbetreuung im Museum das Programm „Kultur macht stark“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Ziel von „Kultur macht stark“ ist es, mit außerschulischen Bildungsprojekten kulturell oder sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche zu fördern. In diesem Fall soll es den Schülerinnen und Schülern Kultur näher bringe, indem es in ihnen Begeisterung weckt und sie darüber hinaus für die Natur sensibilisiert. Umgesetzt wird das Programm durch die Arbeit lokaler Akteure, wie Vereinen oder der Ganztagsbetreuung der Grundschule St. Pauli.
„In diesen Ferien sind wir zum ersten Mal die ganze Woche lang hier in den beiden Museen. Das sind schöne neue Anregungen“, sagt Betreuer und Erzieher Ferdinand Billedo-Malvar. „Sonst sieht unser Ferienprogramm immer so aus, dass wir an zwei Tagen Ausflüge und an den anderen Programm in der näheren Umgebung machen“.
Zurück zur Blauwalbegehung: Die acht Kinder sitzen noch immer im Blauwal und die Museumspädagogin Nadja Dahdouli ist gerade dabei, Krill in ihre erwartungsvoll ausgestreckten Hände zu legen. Die Begeisterung ist groß. Es wird genauestens inspiziert, verglichen und kritisch begutachtet. Die kleinen Krebstiere leben nicht mehr, sondern sind, wie auch einige Präparate in der Ausstellung, in Alkohol eingelegt, der sie gut konserviert. Neben den haptischen Eindrücken lernen die Kinder noch einiges mehr über den Speiseplan und die Nahrungsaufnahme des großen Säugetiers.
Auch die nächsten Tage dürften nicht weniger spannend werden, denn sowohl im Zoologischen, als auch im Paläontologischen Museum gibt es noch viel zu entdecken.