Ein großer Schritt zum neuen Forschungsmuseum
13. September 2018
Foto: UHH, RRZ/MCC, Mentz
Die adäquate Bewahrung und Nutzung der wertvollen wissenschaftlichen Sammlungen ist schon lange Thema.
Das Centrum für Naturkunde (CeNak) hat eine große, entscheidende Etappe auf dem Weg zu einem neuen Forschungsmuseum geschafft. Zusammen mit dem Zoologischen Forschungsmuseum Alexander König (ZFMK) in Bonn plant das CeNak die Einrichtung eines neuen Leibniz-Instituts.
Damit soll die adäquate Bewahrung und Nutzung der wertvollen zehn Millionen naturkundlichen Sammlungsschätze der Universität Hamburg gesichert und die optimale Verzahnung der Bereiche Forschung, Sammlung und Ausstellung vorangetrieben werden.
Der Hamburger Senat hat jetzt zusammen mit dem zuständigen Ministerium des Landes Nordrhein-Westfalen einen Antrag zur Aufnahme des CeNak in die renommierte Leibniz-Gemeinschaft gestellt. Über den Antrag entscheidet in Kürze die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern (GWK).
Intensive nationale und internationale Kooperation
Gemeinsam mit der Bonner Forschungseinrichtung möchte das CeNak ein Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels aufbauen, um in der Liga der großen deutschen Forschungsmuseen mitzuspielen. Die Einrichtungen der Leibniz-Institute kooperieren intensiv miteinander und stehen auf nationaler wie internationaler Ebene mit Forschungsinstitutionen und gesellschaftlichen wie wirtschaftlichen Einrichtungen in engem Austausch.
„Ich unterstütze aktuell sehr die Bemühungen, die naturkundliche Sammlung der Universität mit dem entsprechenden Institut in Bonn zusammenzuführen, um ein gemeinsames naturkundliches Leibniz-Institut zu gründen“, sagte Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher anlässlich der Verleihung des Körber-Preises für die Europäische Wissenschaft. „Dafür wollen wir ein modernes naturkundliches Institut und Museum in Hamburg bauen, in dem die wertvolle Sammlung unserer Universität besser systematisiert, bewahrt und wissenschaftlich genutzt werden kann.“
Weichen für ein neues Forschungsmuseum gestellt
Mit dem Antrag für die Aufnahme in die Leibniz-Gemeinschaft sind auch die Weichen für ein neues Forschungsmuseum gestellt. „Wir passen nicht nur mit unseren Forschungsschwerpunkten sehr gut in die Leibniz-Gemeinschaft“, betont CeNak-Direktor Prof. Dr. Matthias Glaubrecht. „Wir teilen auch das Bestreben, als Fenster zur Wissenschaft die Themen Biodiversitätswandel und Artenschwund in die Bevölkerung zu tragen. In einem „Evolutioneum", einem Naturkundemuseum des 21. Jahrhunderts, möchten wir der breiten Öffentlichkeit das Werden und Vergehen allen Lebens, die Wunder der Natur, aber vor allem auch die Zusammenhänge für das derzeitige große Massensterben der Arten vermitteln. Schließlich ist der Mensch zum entscheidenden Evolutionsfaktor geworden.“
Die Umweltstiftung Michael Otto bietet in diesem Zusammenhang mit der Veranstaltung „Unter einem Dach?“ Vertretern aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft ein Forum, über die Zukunft der naturkundlichen Forschung und Sammlung in Hamburg zu diskutieren. Matthias Glaubrecht: „Wir haben jetzt in Hamburg eine Jahrhundertchance. Mit der Umsetzung unserer Vision für ein „Evolutioneum“ an zentralem Ort in Hamburg könnten wir mit einer modernen Ausstellung und vielfältigen Vermittlungsangeboten das Wissen um die Natur und ihre Gefährdung in die Welt tragen – genau im Sinne Leibniz‘!“
Medienecho
- Welt.de
Hamburgs Bewerbung für neues Leibniz-Institut (Print 6.9.2018, S. 27) - Hamburger Abendblatt
Das sind die Pläne für ein neues Hamburger Naturkundemuseum (Print 6.9.2018, S. 1 + S. 18)