„Auch der Mensch ist nur ein Tier“CeNak als Kooperationspartner der Ausstellung TIERE im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
19. Oktober 2017
Foto: Hamburger Kunsthalle/Elke Walford
Paul Klee (1879-1940), Der Goldfisch, 1925, Öl und Aquarell auf Papier, 49,6 x 69,2 cm, Hamburger Kunsthalle, Hamburg.
„Auch der Mensch ist nur ein Tier.“ Diese nüchterne zoologische Betrachtung ist nur eine Perspektive in der Ausstellung „TIERE. Respekt/Harmonie/Unterwerfung“, die vom 3. November 2017 bis zum 4. März 2018 im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MKG) gezeigt wird. Das Centrum für Naturkunde (CeNak) der Universität Hamburg ergänzt als ideeller Kooperationspartner der Ausstellung den wissenschaftlichen Blick auf die Stellung des Menschen in der Tierwelt.
Verschiedene gemeinsame Angebote beziehen das Zoologische Museum als Vermittler von Natur-Wissen mit ein. So sind Ausstellungsführungen mit Expertinnen und Experten des CeNak sowie eine literarische Diskussionsveranstaltung zu den Themenfeldern Evolution und Artenvielfalt in Planung. Außerdem zeigt das CeNak im Zoologischen Museum zur gleichen Zeit die Sonderausstellung „Verschwindende Vermächtnisse: Die Welt als Wald“ (10. November 2017 bis 29. März 2018) und thematisiert darin das aktuelle Forschungsfeld von Artensterben, Entwaldung und Klimawandel.
Die Ausstellung „TIERE“ betrachtet das ambivalente Verhältnis zwischen Tier und Mensch aus der Perspektive der Künste und hinterfragt, wie nah oder wie fremd Mensch und Tier einander in verschiedenen Epochen und Kulturkreisen sind. Dabei erzählen die rund 150 Gemälde, Skulpturen, Fotografien, Filme und Installationen vor allem vom Menschen und von seinen Selbstentwurf in der Schöpfung.
„Keine Frage, dass zoologisch gesehen der Mensch ein Tier ist. Keine Frage aber auch, dass der Mensch ein ganz außergewöhnliches und zweifelsohne einmaliges Tier ist“, resümiert Prof. Dr. Matthias Glaubrecht, Evolutionsbiologe und Direktor des Centrums für Naturkunde. „Und darin liegt eine viel größere Faszination als in dem zum Scheitern verurteilen Unterfangen einer künstlichen, wissenschaftlich nicht haltbaren Abgrenzung zu sämtlichen anderen Tieren.“
Laut Glaubrecht ist die Ausstellung im MKG eine interessante Verbindung von Kunst und Naturwissenschaft: „Zahlreiche Exponate der Ausstellung zeigen, wie Kunst den jeweiligen Erkenntnishorizont ausschöpft. Künstlerische Darstellungen illustrieren den Stand der Erforschung des tierischen Körpers, stets auch mit Bezug zum Menschen. Einmal mehr wird hier die enge Beziehung der beiden Disziplinen deutlich: Denn so wie sich Naturwissenschaft offenbar in der Kunst niederschlägt, sind künstlerische Verfahren auch Mittel der wissenschaftlichen Dokumentation.“
Prof. Dr. Sabine Schulze, Direktorin des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg: „Unsere Ausstellung betrachtet das Verhältnis von Tier und Mensch aus der Perspektive der Künste und beschäftigt sich in diesem Rahmen mit ethischen, spirituellen und emotionalen Fragen. Die Ausstellung des CeNak im Zoologischen Museum über so brennende Themen wie Biodiversität und Artensterben ergänzt unseren Ansatz um wichtige naturwissenschaftliche Perspektiven. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir mit unserem gemeinsamen Angebot viele Menschen erreichen und für ein besseres Zusammenleben von Mensch und Tier werben können.“
Das Centrum für Naturkunde (CeNak) der Universität Hamburg ist eines der großen Zentren für Biodiversitäts- und Evolutions-Forschung in Deutschland. Die bedeutenden wissenschaftlichen Sammlungen des CeNak mit ihren mehr als zehn Millionen naturkundlichen Objekten bieten ein umfassendes Archiv für die Analyse zur Entstehung und Entwicklung des Lebens auf der Erde.
Mehr zur Ausstellung TIERE: www.mkg-hamburg.de
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