NaturNah - Hamburgs Naturschatzkammer
22. Januar 2016
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Eine Expedition durch Hamburgs naturwissenschaftliche Sammlungen am 26.Januar 2016 um 18 Uhr 15 im NDR-Fernsehen. Er ist sozusagen der „Naturschatzmeister“ von Hamburg, und hat den Schlüssel zu den gesammelten Naturschätzen der Universität...
Eine Expedition durch Hamburgs naturwissenschaftliche Sammlungen am 26. Januar 2016 um 18 Uhr 15 im NDR-Fernsehen. Er ist sozusagen der „Naturschatzmeister“ von Hamburg, und hat den Schlüssel zu den gesammelten Naturschätzen der Universität. Daniel Bein leitet die Museumspädagogik und bei den Forschern in den wissenschaftlichen Sammlungen holt er sich, was er braucht, um Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen die Augen zu öffnen für die Welt in der wir leben: alle Muscheln, Fische, Regenwürmer oder Schmetterlinge der Erde, aber auch Tigerfell, Krokodilzähne und Walknochen findet er in der Zoologischen Sammlung. Die Sammlungen wachsen ständig und sind das weite Arbeitsfeld der Wissenschaftler. Nur ein Beispiel von so vielen ist die Klimaforschung an Zähnen von Lebewesen der Urzeit von Prof. Thomas Kaiser. Die Pädagogen tragen die Inhalte der Forschung in die Führungen ihrer Gruppen. Zigtausende Besucher hat allein das Zoologische Museum jedes Jahr.
In Hunderte Millionen Jahre Erdgeschichte entführen Daniel Bein und sein Pädagogenteam die Menschen im Geo-Paläontologischen Museum und der wissenschaftlichen Sammlung dahinter. Sie erklären mit Donnerkeilen, Ammoniten, Sauriereiern und Bernsteinen, wie sich das Leben auf Erden entwickelte. „Wo Hamburg ist, war mal ein warmer Ozean und darin schwammen große Saurier“, sagt der Paläontologe Dr. Ulrich Kotthoff und legt echte Saurierknochen, die vor Hamburg gefunden wurden, vor Schülern auf den Tisch. Ihm ist, wie den Pädagogen, der regionale Bezug wichtig. Statt Fantasy gibt’s Fakten. Aber diese Fakten erscheinen in den Ausstellungen der Sammlungen fantastisch. Das Wort Wunder fällt. Auch in der „Schatzkammer“ der Mineralogen. Hier verzaubern die Pädagogen, zusammen mit Prof. Dr. Jochen Schlüter, die Besucher mit funkelnden Kristallen, Erzen und Perlen, aber auch mit Meteoriten und „einem Stück vom Mond“. Es sind die „Schmuckstücke“ der riesigen mineralogischen Forschungssammlung, die sich hinter der Ausstellung verbirgt.
Den Menschen die Welt zu erklären, ist den Pädagogen und Wissenschaftlern ein zentrales Anliegen. Ihre Mittel dazu sind sehr begrenzt und sie träumen schon lange von einem neuen Naturkundemuseum für Hamburg. Das hatte die Stadt bis zur Zerstörung 1943. Es hatte mehr Besucher als das von Berlin und stand neben dem Hauptbahnhof. Loki Schmidt kämpfte für ein
Comeback der großen Hamburger Sammlungen und die Neuerschaffung eines Museums, das die Sammlungen vereint. Seit Jahrzehnten versuchen einzelne Wissenschaftler, Mäzene und Gruppen engagierter Hamburger das Projekt eines neuen, modernen Naturkundemuseums zu starten, bisher vergeblich. Und das obwohl in Zeiten des Klimawandels und Artensterbens der Bedarf an naturwissenschaftlicher Forschung, Aufklärung und Information wächst.
NaturNah beobachtet die schwierige Restauration eines fast 100 Jahre alten Elchs, die den Präparator Klaus Zwonarz viele Wochen herausgefordert hat und folgt den Museums-pädagogen in die Schatzkammern der Naturwissenschaft und in die naturwissenschaftlichen Sammlungen. Der Zuschauer erlebt die Pracht und Vielfalt der Naturzeugnisse, die schon lange darauf warten, angemessen bewahrt und modern präsentiert zu werden.
Hier können Sie sich die Sendung in der Mediathek des NDR ansehen:
Text von Holger Vogt, Hamburg , 6.1.2016