Willkommen zurück im Centrum für Naturkunde
10. August 2015
Foto: Gruppenfoto der Expeditionsteilnehmer
Seit dem 6. August sind fünf Forscherinnen und Forscher des Centrums für Naturkunde nach einmonatiger Tiefseeexpedition wieder an Land. Mit russischen und japanischen Kolleginnen und Kollegen untersuchen sie im Zuge der Tiefseeexpedition SokhoBio (Sea of Okhotsk Biodiversity Studies) die Biodiversität und Biogeographie im Nordwestlichen Pazifik, unter anderem im Kurilen Becken im Ochotskischen Meer.
Die russisch-deutsche Tiefseeexpedition SokhoBio (Sea of Okhotsk Biodiversity Studies), untersucht die Biodiversität und Biogeographie des tiefen Kurilen Beckens im Ochotskischen Meer, in der Bussol Straße und am westlichen Hang des Kurilen-Kamtschatka Grabens. Die Expedition begann in Wladiwostok am 6. Juli und endet heute hier in Wladiwostok am 6. August. Es wurden wissenschaftliche Proben in der bathyalen und abyssalen Tiefsee zwischen 1.700 und 4.800 m genommen.
Während der SokhoBio Expedition wurden 11 Stationen in standardisierter Weise mit Planktonnetzen, Großkastengreifer, Epibenthosschlitten und Agassiz Trawl beprobt, um Organismen aller Größenklassen von der Meio- bis zur Megafauna (vom µm bis zu einem halben Meter) zu sammeln. Es wurden ca. 900 Proben genommen und bereits ca. 1000 bodenlebende und planktonische Organismen gefunden. In diesen Tiefen des Ochotskischen Meeres waren nur 50 Arten bekannt. Mit diesem Material werden wir Fragen zu Biodiversität und Biogeographie der Tiefseeorganismen beantworten, zu denen u.a. Schwämme, Weichtiere, Krebse, Stachelhäuter, verschiedene Wurmarten und Fische gehören. Die meisten der gesammelten Arten sind neu für die Wissenschaft.
Wir haben die Hypothese überprüft, dass das Ochotskische Meer eine höhere Artenzahl aufweist als das Japanische Meer (da es weniger stark isoliert ist), aber eine geringere Artenzahl aufweist als das Abyssal des Nordwest Pazifiks, das sehr artenreich und eutroph ist. Wir nahmen außerdem an, dass der hadale Kurilen-Kamtschatka Graben (KKT) Organismen des Ochotskischen Meeres vom Abyssal des Nordwest Pazifiks isoliert. Der Test der Hypothesen wird es erlauben die biogeographischen Beziehungen der Organismen in den Meeresregionen in der Nähe der russischen Küstenregionen zu analysieren. Nach den ersten Analysen an Bord können wir bereits feststellen, dass die erste Hypothese korrekt ist, die zweite Hypothese jedoch nur für einen Teil der Organismen, da wir einige Arten aus dem Abyssal des Nordwest Pazifiks auch in der Bussol Straße und im Süden des Ochotskischen Meeres gefunden haben.
Press Release - Vladivostok, 06.08.2015