Gründung Centrum für Naturkunde
1. Oktober 2014
Foto:
Direktor Prof. Dr. Glaubrecht
Im Verbund der naturwissenschaftlichen Sammlungen und Museen der Universität besitzt die Freie und Hansestadt Hamburg über zwölf Millionen naturwissenschaftliche Objekte von insgesamt hohem wissenschaftlichem Wert. Mit der Gründung des Centrums für Naturkunde (CeNak) hat das Präsidium der Universität Hamburg im Mai 2014 die Integration dieser naturkundlichen Sammlungen unter einem Dach beschlossen.
Im Verbund der naturwissenschaftlichen Sammlungen und Museen der Universität besitzt die Freie und Hansestadt Hamburg über zwölf Millionen naturwissenschaftliche Objekte von insgesamt hohem wissenschaftlichem Wert. Mit der Gründung des Centrums für Naturkunde (CeNak) hat das Präsidium der Universität Hamburg im Mai 2014 die Integration dieser naturkundlichen Sammlungen unter einem Dach und als eine zentrale Betriebseinheit beschlossen.
Derzeit sind im CeNak die wissenschaftlichen Sammlungen und die mit den Sammlungen befaßten Mitarbeiter des
- Zoologischen Museums,
- Geologisch-Paläontologischen Museums,
- Mineralogische Museums
zusammengefasst. Seit 1. Oktober 2014 ist Professor Dr. Matthias Glaubrecht als wissenschaftlicher Direktor dieses Centrums und als Leiter des Zoologischen Museums an die Universität Hamburg berufen.
Aufgrund der einzigartigen Sammlungen, deren Bedeutung weit über die Grenzen Hamburgs hinaus ausstrahlt, und der Leistungen im Bereich der sammlungsbezogenen Forschung, genießen das Zoologische Museum sowie das Mineralogische und Geologisch-Paläontologische Museum der Universität Hamburg ein hohes nationales und internationales Ansehen. Mit dem Centrum für Naturkunde wird das Ziel verfolgt, diese Schätze zu erhalten, zu mehren und sie gleichzeitig für die Wissenschaft und für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Hamburg sowie für Besucher im Rahmen eines zentralen Museums zugänglich zu machen.
Zugleich wird mit der Gründung des Centrums für Naturkunde das Ziel in Auge gefasst, in Hamburg wieder ein Museums für Naturkunde zu etablieren. Das bereits 1843 gegründete und 1891 am Steinstorwall in der Nähe des Hauptbahnhofs errichtete Naturhistorische Museum wurde während des Zweiten Weltkriegs in der Nacht zum 30. Juli 1943 zerstört. Wesentliche Teile der Sammlungen dieses Museums waren glücklicherweise ausgelagert worden, zum Beispiel die Alkoholsammlung; dadurch konnten historische Bestände gerettet werden. Bis zur Zerstörung hatte Hamburg das zweitgrößte Museum dieser Art in Deutschland; zudem war es lange Zeit das meistbesuchte Naturkundemuseum.
Mit dem CeNak soll nun an die Tradition eines großen Hauses angeknüpft werden und es zu einer zentralen Forschungseinrichtung insbesondere in den Bereichen der Taxonomie, Systematik, der sammlungsbezogenen Biodiversitäts- und Evolutionsforschung werden. Mit den im CeNak vereinten naturwissenschaftlichen Sammlungen verfügt Hamburg über ein umfangreiches und wichtiges Datenarchiv. Als solches kann das CeNak helfen, einige der großen Zukunftsfragen zu beantworten.
Eines dieser großen Zukunftsthemen der Menschheit ist die Biodiversität. Wie gehen wir mit unserer biologischen Vielfalt um? Wie erforschen wir sie? Wozu erforschen wir sie? Und wie können wir sie erhalten und schützen? Die Forschung des Hamburg Centrums für Naturkunde stellt sich diesen Fragen. Museen haben dabei die die Funktion wichtiger Referenzsammlungen; sie sind damit eine Großforschungseinrichtung mit einer Infrasturkturwie vergleichbar analog etwa dem DESY in Hamburg.
Mit seinen Ausstellungen eröffnet das CeNak, vor allem aber das angestrebte neue Naturhistorische Museum ein wichtiges Fenster zu Forschung und schlägt die Brücke zwischen Wissenschaft und Gesellschaft.
Bürgerinnen und Bürger, Stiftungen und Förderer können sich jetzt für das Jahrhundertprojekt des Wiederaufbaus eines Naturkundemuseums in Hamburg engagieren. Dieses soll an einem zentralen Ort im Zentrum Hamburgs entstehen. Die Stadt Hamburg kann auch auf diese Weise zeigen, dass sie nicht nur eine Handels-, sondern auch eine Wissenschaftsstadt ist, eng verbunden mit dem Handel und auch der Forschung im Bereich der Biodiversität.