Ein Blick auf die Schätze der CeNak-Sammlungen
14. September 2020
Unsere drei Museen zeigen nur einen Bruchteil unserer Sammlungen. Der größte Teil unserer rund zehn Millionen Schätze befindet sich jedoch hinter verschlossenen Türen. „FUNDus!“ – ein neues Online-Rechercheportal der Universität Hamburg – gewährt der Öffentlichkeit einen digitalen Blick in unsere Schatzkammern. Über 8.000 Objekte aus den Sammlungen des Centrums für Naturkunde (CeNak) sind bis jetzt dort mit Bildern und Beschreibungen hinterlegt. Jochen Schlüter, Leiter des Mineralogischen Museums sowie der Mineralogie am CeNak, hat diese Plattform aus dem Arbeitskreis Sammlungen heraus maßgeblich initiiert, damit diese wertvollen Objekte vielfältiger genutzt werden können und der Allgemeinheit zur Verfügung stehen.
Ein Geißelskorpion aus dem 19. Jahrhundert, millionenalte Relikte ausgestorbener Tierarten und hochauflösende Bilder mikroskopisch kleiner Tiere: All diese Schätze finden Besucher der Online-Plattform „FUNDus!“ – einem Projekt der Universität Hamburg (UHH). Als Recherchedatenbank entworfen, wird der Inhalt stetig von Forschenden der Universität erweitert und um weitere wissenschaftliche Sammlungen ergänzt. Insgesamt sind 20.000 Objekte verfügbar, die sich auf elf verschiedene Bereiche aufteilen und somit ein breites Themenspektrum abbilden: Verfügbar sind zum Beispiel Auszüge aus sechs verschiedenen CeNak-Sammlungen, aber auch Exponate des Computer-Museums oder der Kunstsammlung der UHH.
Datenbanken dieser Art sind in der Forschung und somit in den Universitäten keine Seltenheit. Sie helfen dabei, die Bestände in den Sammlungen für kooperierende Institute transparent zu machen und die Wissenschaft über Ländergrenzen hinweg zu vernetzen. Die Besonderheit an der Datenbank „FUNDus!“ ist allerdings, dass sie für alle Menschen zugänglich ist – nicht nur für Mitglieder der jeweiligen Forschungsbereiche.
Ob nun für Schulklassen, die für eine Hausaufgabe recherchieren oder Interessierte, die einen Blick hinter die verschlossenen Türen der CeNak-Sammlungen riskieren wollen – „FUNDus!“ schafft den Spagat und ist dank einfacher Handhabung für viele Zielgruppen geeignet. Zudem haben Nutzer die Möglichkeit, direkt mit den Sammlungsbeauftragten in Kontakt zu treten, falls Unstimmigkeiten bei der Beschreibung der Objekte auftreten. So können Bürgerwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler dabei helfen, die umfangreichen Sammlungen durch neue Daten zu vervollständigen.
Die jeweiligen Kuratorinnen und Kuratoren der Fachbereiche pflegen ihre Sammlungen selbstständig ein und sorgen dafür, dass „FUNDus!“ stetig wächst. Bei den allein rund zehn Millionen Objekten in den CeNak-Sammlungen keine leichte, sondern eine langwierige Aufgabe, die im Zuge der Digitalisierung parallel zur Lehre und Forschung in sämtlichen Fachbereichen stattfindet. Insbesondere die Sammlungen der Arachnologie, Entomologie, Geologie/Paläontologie, Malakologie, Mineralogie sowie die der Wirbellosen Tiere sind bereits zahlreich vertreten. „FUNDus!“ wächst allerdings auch über den Tellerrand der Forschung hinaus: Jüngst wurde das Angebot der Mineralogie um eine Übungssammlung erweitert, die den Studierenden des Fachbereichs als Unterrichtsmaterial zur Verfügung steht.
Kontakt - UHH-Stab für "FUNDus!"
Dr. Antje Nagel (Leiterin der Zentralstelle für wissenschaftliche Sammlungen)
René Rackow (Projektkoordinator, Zentralstelle für wissenschaftliche Sammlungen; Digitalisierung von UHH-Sammlungen)
Dr. Iris Vogel (Zentrum für nachhaltiges Forschungsdatenmanagement)