Wissenschaftsrat: Positiver Bescheid zur Zusammenführung mit dem ZFMK
3. Februar 2020
Foto: UHH, RRZ/MCC, Mentz
Bereits Mitte 2018 hatte der Senat der Leibniz-Gemeinschaft die Stärkung der naturkundlichen Forschungsmuseen begrüßt und ihre Bedeutung hervorgehoben.
Der Wissenschaftsrat befürwortet die Zusammenführung des Centrums für Naturkunde (CeNak) mit dem Zoologischen Forschungsmuseums Alexander Koenig (ZFMK). Die finale Entscheidung der GWK wird im Frühjahr 2020 erwartet.
Das Zoologische Forschungsmuseum Alexander Koenig – Leibniz-Institut für Biodiversität der Tiere (ZFMK / Museum Koenig) – und das Centrum für Naturkunde der Universität Hamburg (CeNak), haben die nächste Stufe im Aufbau eines Leibniz-Instituts zur Analyse des Biodiversitätswandel (LIB) mit Standorten in Bonn und Hamburg genommen. In einer öffentlichen Stellungnahme hat sich der Wissenschaftsrat positiv zu diesem Konzept geäußert und empfiehlt dessen Umsetzung.
Die endgültige Entscheidung über die Einrichtung eines LIB wird im Frühjahr 2020 in der gemeinsamen Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern (GWK) getroffen. Die Ursachen und Mechanismen des Biodiversitätswandels besser zu verstehen und Handlungen daraus zu entwickeln, ist eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts.
Neue Möglichkeiten der Erforschung des Biodiversitätswandels und des Wissenstransfers
Im Juni 2018 hatte bereits der Senat der Leibniz-Gemeinschaft zu der großen gesellschaftlichen wie auch wissenschaftlichen Bedeutung der naturkundlichen Forschungsmuseen Stellung bezogen und deren Stärkung begrüßt. Durch die positive Stellungnahme des Wissenschaftsrates ist nun ein weiterer, wichtiger Meilenstein erreicht worden.
„Sollte diese strategische Erweiterung gelingen, eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten der Erforschung des Biodiversitätswandels und des Wissenstransfers sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene“, erläutert Prof. Dr. Bernhard Misof, kommissarischer Direktor des ZFMKs.
Weiterer Schritt Richtung „Evolutioneum“
„Mit Spannung erwarten wir nun den „letzten Meilenstein“ – die Entscheidung der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern (GWK)“, freut sich Prof. Dr. Matthias Glaubrecht, Wissenschaftlicher Direktor des CeNaks, über den Fortschritt der Entwicklungen. „Das positive Votum bringt uns auch einen entscheidenden Schritt weiter auf dem Weg zu einem „Evolutioneum“, einem neuen naturkundlichen Forschungsmuseum für Hamburg. Als Fenster der Wissenschaft soll das „Evolutioneum“ in der Metropole Hamburg und darüber hinaus die Rolle des Menschen als zunehmend wichtiger Einflussfaktor auf der Erde buchstäblich begreifbar machen.“ Bereits jetzt analysieren die Forschenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des CeNaks die Zusammenhänge von Biodiversität und Ökosystemen.
Einbeziehung aller Gruppen in gesellschaftlichen Transformationsprozess
Mit der institutionellen Erweiterung würde die Biodiversitätsforschung in Deutschland eine besondere Stärkung erfahren, neue Forschungsbereiche würden etabliert und Infrastrukturen geschaffen, um Zeiträume bzw. Wandelprozesse in der Biodiversität optimaler erforschen zu können. Gerade der museale Kontext beinhaltet dabei, dass die partizipativ und inklusiv vielfältigen gesellschaftlichen Gruppierungen in einen dringlich notwendigen gesellschaftlichen Transformationsprozess einbezogen werden können. Das ZFMK und das CeNak blicken daher optimistisch auf den weiteren Verlauf des Verfahrens und auf das Jahr 2020.
Zur Pressemitteilung des Wissenschaftsrates:
https://www.wissenschaftsrat.de/download/2020/8264-20.pdf