International renommierte Gastredner zur Tagung der GfBS am CeNak
21. Januar 2020
Foto: UHH/CeNak, Mentz
Die Gesellschaft für Biologische Systematik (GfBS) tagt zum ersten Mal im CeNak.
Zum ersten Mal lädt das Centrum für Naturkunde (CeNak) der Universität Hamburg zu der Jahrestagung der Gesellschaft für Biologische Systematik (GfBS) ins Zoologische Museum ein. Vom 12.-15. Februar 2020 diskutieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aktuelle Themen der Biodiversität. Mit den öffentlichen, englischsprachigen Vorträgen der international renommierten Gastredner Stuart Pimm, Madelaine Böhme und Christoph Bleidorn werden neueste Forschungsergebnisse zum Artensterben, zur Evolution des Menschen und zur Stammesgeschichte der Ringelwürmer in den Mittelpunkt der Debatten gestellt.
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Prof. Dr. Christoph Bleidorn – „The evolution of annelids“, am 13. Februar von 8.30 – 9.30 Uhr im großen Hörsaal des CeNak.
Christoph Bleidorn von der Universität Göttingen ist ein Spezialist für die Rekonstruktion von evolutionären Verwandtschaftsbeziehungen mit Hilfe genetischer Daten und Spezialist für die Ringelwürmer (Annelida). Die Phylogenie (Stammesgeschichte) der Annelida war lange Zeit relativ unklar und ließ sich nur schwer rekonstruieren. Inzwischen besteht ein deutlich klareres Bild. Neben den reinen Verwandtschaftsbeziehungen sind im Laufe der Jahre auch einige kleine Tiergruppen in die Anneliden aufgenommen worden, so dass klar geworden ist, dass es sich um eine sehr vielfältige und evolutiv dynamische Gruppe handelt. -
Prof. Dr. Stuart Pimm - „Modern extinctions and what we need to know — and do — to prevent them”, am 13. Februar von 18.30 – 19.30 Uhr im großen Hörsaal des CeNak.
Welche Ursachen hat das derzeitige Artensterben? Was müssen wir wissen und tun, um dem Verschwinden der Arten entgegen zu wirken? Diesen Fragen geht Stuart Pimm von der Duke University in North Carolina, USA, in seinem englischsprachigen Abendvortrag nach. Er zählt zu den bekanntesten Experten auf dem Gebiet globaler Biodiversitätsforschung. - Prof. Dr. Madelaine Böhme – „Danuvius guggenmosi and the positional behaviour of the last common ancestor of great apes and humans“, am 14. Februar von 8.30 – 9.30 Uhr im großen Hörsaal des CeNak.
Madelaine Böhme forscht zur Paläoklimatologie an der Universität Tübingen. Sie wurde bekannt durch den Fund und die Beschreibung eines über 11 Millionen alten Menschenaffen, Danuvius guggenmosi aus dem Allgäu, der vermutlich aufrecht gehen konnte. Da bisher angenommen wurde, dass der aufrechte Gang bei afrikanischen Hominiden entstand, fordert der Allgäuer Danuvius bisherige Vorstellungen zur Evolution des Menschen heraus. Unter dem Namen Udo (nach Udo Lindenberg) machten ihn die Medien bekannt.
Die GfBS verfolgt mit ihren rund 500 Mitgliedern das Ziel, die Biodiversität zu erforschen und die Systematik, Taxonomie, Evolution und Phylogenetik zu stärken. Weiterhin unterstützt die Gesellschaft den wissenschaftlichen Nachwuchs und dessen Aus- wie Weiterbildung. Sie fördert u.a. mit einer eigenen Zeitschrift und der jährlich stattfindenden Tagung die Diskussion und den Informationsfluss innerhalb und zwischen den wissenschaftlichen Disziplinen. Ziel ist außerdem, die Zusammenarbeit zwischen Universitäten, Naturkundemuseen und Forschungsinstitutionen zu stärken.
Eine Anmeldung zu den Gastvorträgen wird bis zum 30.1.20 erbeten unter: cenak@uni-hamburg.de( cenak"AT"uni-hamburg.de)
Kontakt:
Prof. Dr. Andreas Schmidt-Rhaesa
Abteilungsleiter Wirbellose Tiere
Centrum für Naturkunde der Universität Hamburg
Martin-Luther-King-Platz 3