Sommer des Wissens: Zehntausende Hobbyforscher auf dem Rathausmarkt
29. Juni 2019
Foto: UHH, RRZ/MCC, Mentz
Das CeNak folgte beim Sommer des Wissens den Spuren der Saurier. Das Freiklopfen "versteinerter" Dinos durfte dabei nicht fehlen.
"Versteinerte" Dinos freiklopfen, Science Slam, Fossilien zusammenbauen und mehr: Beim Sommer des Wissens auf dem Rathausmarkt kamen große und kleinere Wissenschaftsinteressierte voll auf ihre Kosten. Auch das CeNak war am größten Wissensevent der Hamburger Geschichte im 100. Gründungsjahr der Universität beteiligt.
Land unter in Hamburg: Ein Elasmosaurier von über zehn Metern Länge dreht seine Runden im Hafen. Das ist kein Krimi, sondern ein Blick in die Erdgeschichte. Denn vor rund 74 Millionen Jahren bedeckte die Ur-Nordsee das heutige Stadtgebiet. In den Jahren 1996/97 konnte dieser größte bekannte heimische Meeressaurier bei Lägerdorf geborgen werden.
Fossilienteile lagern in zwei Museen
Dieser hochangepasste Fischjäger stellt den Höhepunkt einer Millionen Jahre dauernden Evolution langhalsiger Meeressaurier dar und beschäftigt die Paläontologen auch noch aus anderem Grund: Er lebte zu einer Zeit, in der u.a. wegen höherer globaler Temperaturen der Meeresspiegel etwa 150 Meter über dem heutigen lag. Damit ist er auch Zeuge der Klimaentwicklung in Hamburg seit der Saurierzeit.
Zum Sommer des Wissens wurden erstmals am Freitag, 21. Juni 2019, auf dem Rathausmarkt die Fossilien dieses Tieres wieder zusammengeführt, die in zwei verschiedenen Museen lagern. Denn nur etwa die Hälfte der Fundstücke des Elasmosauriers aus der Kreidezeit befindet sich im Geologisch-Paläontologischen Museum des Centrums für Naturkunde. Weitere Fundstücke sind im Naturkunde-Museum Bielefeld archiviert.
Urzeit-Experten und Nachwuchsforschende
Neben den Originalfundstücken des Meeressauriers wurden außerdem fossile Spuren des Dinosauriers Iguanodon, sowie Teile des zwergenhaften Europasaurus und weitere Saurier-Reste vorgestellt. Ulrich Kotthoff, Leiter des Geologisch-Paläontologischen Museums, berichtete den zahlreichen Gästen im Wechsel mit Sven Sachs, Experte für Meeressaurier und Ass. Wissenschaftler am Naturkunde-Museum Bielefeld, und Dr. Heinrich Mallison, Experte für Dinosaurier und 3D-Modellierung von Wirbeltieren, in stündlichen Vorträgen zudem über Sauropoden, Meeressaurier und die Klimaentwicklung in Hamburg seit der Dinosaurierzeit.
Nachwuchsforscher konnten sich außerdem als Paläontologen betätigen und klopften begeistert und zielstrebig "versteinerte" Dinosaurierer frei. Andere kleinere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hingegen bauten ganze Fossilien wieder zusammen. Insgesamt mehr als 70 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Hamburg gaben den Besucherinnen und Besuchern spannende Einblicke in ihre Forschung, luden sie zum Ausprobieren und Experimentieren ein und beantworteten zahlreiche Fragen.
Originalmeldung im Newsroom der Universität Hamburg
Weitere Informationen
Forschungsabteilung Paläontologie
Geologisch-Paläontologisches Museum