Schatz des Monats: Eine Schildkröte mit strahlendem Panzer
22. Mai 2020
Foto: UHH/CeNak,Stau
Die Strahlenschildkröte aus der herpetologischen Sammlung des CeNak.
Am 23. Mai ist Weltschildkrötentag. Initiiert durch die „American Tortoise Rescue“ soll an diesem Tag an den Schutz der Reptilien erinnert werden. Ein besonders seltenes und schützenswertes Exemplar ist unser Schatz des Monats Mai. Die Strahlenschildkröte oder auch Astrochelys radiata, gilt mit ihren Strahlen auf dem Panzer als eine der schönsten Schildkröten.
Ihr Rückenpanzer ist hoch gewölbt und auffällig gemustert. Den gelben Linien, die an Strahlen erinnern, hat die Schildkröte ihren Namen zu verdanken. Unser Schatz ist der Panzer einer jüngeren, etwa 10 Jahre alten Strahlenschildkröte. Als die Sammlung einer Hamburger Schule im vergangenen Jahr aufgelöst wurde, fand er seinen Weg in die herpetologische Sammlung des CeNak. Die herpetologische Sammlung besitz insgesamt 10 Exemplare dieser Schildkröte erhalten über einen Zeitraum von 1888 bis heute. Das strahlenförmige Muster auf dem Panzer der Schildkröten unterscheidet sich von Tier zu Tier und verblasst im Alter.
Verbreitung und Ernährung
Die Strahlenschildkröte ist eine endemische Art und lebte zunächst ausschließlich im Süden und Südwesten Madagaskars. Mittlerweile ist die Art jedoch auch auf anderen Inseln wie Mauritius und La Réunion zu finden. Die Landschildkröten bevorzugen sehr trockene und warme Lebensräume. In Dornbuschsavannen und Trockenwäldern finden sie ausreichend Schatten und Nahrung. Strahlenschildkröten sind Pflanzenfresser. Sie ernähren sich hauptsächlich von sukkulenten Pflanzen wie Opuntien, da diese viel Wasser speichern.
Stark bedroht
Die International Union for Conservation of Nature (IUCN) stuft die Strahlenschildkröte als stark gefährdet ein. Sie ist durch das Washintoner Artenschutzabkommen streng geschützt und der Handel mit ihr ist verboten (CITES Anhang I). Ihr größter Feind bleibt der Mensch. Das Roden von Wäldern und Überweidung tragen erheblich zu der Zerstörung ihres Lebensraumes bei. Des Weiteren gelten Strahlenschildkröten in manchen Kulturen als Delikatesse. So trägt auch der Verzehr der Schildkrötenart zur Dezimierung der Populationen bei.
Interessant
Männliche Strahlenschildkröten werden im Durchschnitt etwa 30 Zentimeter lang und circa 20 Kilogramm schwer. Sie haben einen konkaven, nach innen gewölbten Bauchpanzer. Die Weibchen sind etwas kleiner und leichter, sie bringen etwa 15 Kilogramm auf die Waage. Männchen werden mit etwa sieben Jahren geschlechtsreif, Weibchen etwas später mit neun bis zehn Jahren. Um ein Weibchen zu umwerben, führen die männlichen Schildkröten komplizierte Tänze auf. Weibliche Strahlenschildkröten können, je nach Alter, zwei bis zwölf Eier legen. Je nach Temperatur schlüpfen die Jungtiere nach fünf bis neun Monaten.
Weitere Informationen
Forschungsabteilung Herpetologie