Schatz des Monats: Der Brombeer-Zipfelfalter
13. März 2020
Foto: BUND NRW Naturschutzstiftung / W. Schön
Er ist nicht nur unser Schatz des Monats, sondern auch der Schmetterling des Jahres 2020. Gewählt wurde er vom BUND sowie der BUND NRW Naturschutzstiftung, um auf die sinkenden Bestände in Deutschland aufmerksam zu machen. Dabei ist der Brombeer-Zipfelfalter recht genügsam, wenn es um seinen Lebensraum und seine Nahrung geht. Dennoch zählt er – wie Zweidrittel aller Tagfalter in Deutschland – zu den gefährdeten Arten. Sein Lebensraum erstreckt sich von Nordafrika über Europa bis nach Sibirien.
Sein Name ist ganz schön irreführend: Obwohl er Brombeer-Zipfelfalter (Callophrys rubi) heißt und zu der Familie der Bläulinge zählt, ist er für seine grün schimmernde Flügelunterseite bekannt. Um sich zwischen den Blättern zu tarnen, lässt er seine Flügel im Sitzen stets zugeklappt, sodass seine braune Flügeloberseite selten zu sehen ist. Mit maximal 28 Millimetern Spannweite ist er ein kleiner Falter, der von April bis Juli auch durch heimische Wälder, Wiesen und Heidelandschaften fliegt.
Strukturreiche, halboffene Standorte sind sein Zuhause. Hier findet er Blüten, wie etwa Klee, Hahnenfuß oder Weißdorn, von deren Nektar er sich ernähren kann. Abgesehen davon, dass er wärmeliebend ist, gilt er gegenüber den bewohnten Lebensräumen als recht anspruchslos. Aus diesem Grund hält der BUND den deutlichen Rückgang der Bestände in Teilen Deutschlands für besonders bedenklich.
Insgesamt 73 Exemplare des Falters finden sich in der Entomologischen Sammlung des CeNak. Sie stammen überwiegend aus den 1950er und 60er Jahren. Gesammelt wurden die Proben in ganz Europa – die meisten von ihnen stammen aus Deutschland, Spanien, Finnland und Laponia (einem schwedischen Teil Lapplands). Die prägnante Farbe der Flügel ist auch heute noch gut sichtbar: Wer die braunen Brombeer-Zipfelfalter wendet, wird auch bei den Exemplaren aus der Sammlung, von der schimmernden, grünen Rückseite fasziniert.
In Hamburg ist er beispielsweise noch in der Fischbeker Heide zu finden. Aber auch hier steht er seit 2007 auf der Roten Liste der bedrohten Arten, da sein Bestand stetig abnimmt. Im Vorprogramm der 1. Hamburger Insektenwoche, die vom 28. August bis zum 6. September stattfindet, können Hobbyforscherinnen und -forscher zusammen mit Torsten Demuth auf die Suche nach dem Schmetterling des Jahres gehen. Die Führung durch die Fischbeker Heide ist am 9. Mai und startet um 11 Uhr. Informationen zur Veranstaltung gibt es ab Anfang April hier.
Weitere Informationen
NABU - Schmetterling des Jahres 2020
BUND NRW Naturschutzstiftung - Schmetterling des Jahres 2020
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