GEO-Tag der Natur: Artensuche von der Hafencity bis nach Neuwerk
18 June 2018
Photo: Berthold Steinhilber
Welche Nachtschwärmer gehen der Kunstinstallation von Nana Petzet „ins Netz“?
Was krabbelt und fliegt im Hamburger Hafen? Welche Tiere kann man auf der Insel Neuwerk entdecken? Und wer versteckt sich im Heidekraut? Der Lange Tag der StadtNatur am 16. und 17. Juni wurde auch in diesem Jahr mit 35 Extratouren zur Arteninventur des GEO-Tags der Natur e. V. genutzt, begleitet von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des CeNak und seinen Partnern.
Entlang der Elbe, im Hamburger Hafen, auf dem Energieberg Georgswerder und in vielen grünen Oasen der Stadt sowie in Biotopen der Metropolregion schwärmten Zoologen und Botaniker mit Keschern und Lupen aus. Gemeinsam mit über 500 naturinteressierten Hamburgern hatten sie sich zum Ziel gesetzt, den Zustand der heimischen Natur zu überprüfen, d. h. Arten zu suchen und zu dokumentieren. Viele Touren führten in diesem Jahr in die Fluss-Lebensräume der Elbe.
„Arteninventur trifft Kunst“ hieß es bei einer Leuchtabend für Nachtschwärmer im Hamburger Hafen.
Querfeldein lautete die Devise bei einer Exkursion in die Nordheide. Was sonst strengsten verboten ist, war ausdrücklich erlaubt. 20 Teilnehmer stapften durch das Heidekraut, um Blindschleichen, Zauneidechsen, eine Ringelnatter und eine Kreuzotter aufzuschrecken und genauer zu betrachten.
Die Experten entdeckten auf ihren Touren diverse seltene oder lange nicht gesehene Arten. Auf der Exkursion „Elbtaldünen bei Nacht“ sorgte der Fund des „Walker“, eines Türkischen Maikäfers, für Überraschung – er zählt zu den besonders geschützten Arten. Auf der Elbinsel Wilhelmsburg freuten sich die Tier- und Pflanzenkenner über die Entdeckung der Blauflügeligen Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens).
Eine genaue Auswertung der Bestandsaufnahme wird erst im Herbst vorliegen. Schon jetzt aber konnten die CeNak-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter den Hunderten entdeckter Arten etliche ausmachen, die bei der Naturinventur im vergangenen Jahr nicht erfasst wurden.
Insgesamt nahmen rund 7.000 Natur-Interessierte am Wochenende an den über 220 Veranstaltungen des Langen Tages der StadtNatur in Hamburg und der Metropolregion teil. Zum wiederholte Male hatte sich das CeNak in Kooperation mit dem GEO-Tag an der Veranstaltung beteiligt. Hauptförderer des GEO-Tags der Natur ist die Heinz Sielmann Stiftung.