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Blue whale: heavyweight takes shape
26 September 2016
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Photo:
A veritable heavyweight measuring 125 tons—the blue whale whose wall-to-wall lower jaw amazes visitors to the Zoological Museum Hamburg. Following construction work and new displays for certain specimens, the blue whale is set to 'take shape' . . .
A veritable heavyweight measuring 125 tons—the blue whale whose wall-to-wall lower jaw amazes visitors to the Zoological Museum Hamburg. Following construction work and new displays for certain specimens, the blue whale is set to 'take shape': its immense silhouette will be worked into the floor, enabling visitors to see the whale's colossal proportions.
Read on in German . . .
Ein wahres Schwergewicht von 125 Tonnen war der Blauwal, dessen Unterkiefer im Zoologischen Museum Hamburg ein raumgreifender Hingucker ist. Im Zuge derzeitiger Umbaumaßnahmen und der neuen Präsentation einzelner Exponate erhält der Blauwal jetzt Konturen: Die immense Größe seines Körperumfangs wird als Silhouette in den Boden eingearbeitet – damit jeder Besucher auf den ersten Blick sieht, um was für einen Koloss es sich gehandelt hat.
Von Wind und Wetter gezeichnet sind heute die 6,5 Meter langen Unterkiefer-Knochen, die ein Stück Hamburger Walfang- und Stadtgeschichte erzählen. Man schrieb das Frühjahr 1939, als der Hamburger Kapitän, Weltumsegler und Walfänger Carl Kircheiss mit seiner Mannschaft den mehr als 27 Meter langen Blauwal in der Antarktis erlegte und mit ihm 38.500 Kilogramm des begehrten Trans nach Hause brachte. Vier Jahre zuvor war die Deutsche Walfang Gesellschaft mit Sitz in Hamburg gegründet worden, und Carl Kircheiss arbeitete dort in leitender Position.
Kircheiss hatte etliche Wale gefangen, doch war der besagte Blauwal eine besondere Beute: Er war das größte Tier der Walfang-Tour im Frühjahr 1939, die zugleich Kircheiss‘ am südlichsten führende Reise war. Wie eine Trophäe stellte der Kapitän den zweiteiligen Unterkiefer vor seinem Hauseingang in Othmarschen auf – ein Aufsehen erregendes Gartentor an der Elbchaussee 170. Senator Dr. Biermann-Ratjen, der Kircheiss‘ Haus nach dessen Tod im Jahr 1954 übernahm, verkaufte den Unterkiefer 1957 an das Altonaer Museum, weil er die Knochen vor seinem Garten als „archaisch“ empfand und keinen Bezug zu ihnen hatte. Nachdem dort die naturkundliche Sammlung in den 1970er Jahren aufgelöst wurde, bekam der Kiefer im 1984 eröffneten Zoologischen Museum seinen Platz. Leider ist das Skelett nicht vollständig erhalten, doch gehören die Unterkiefer-Knochen zum größten Tier der Sammlung, was demnächst durch den skizzierten Umriss und der Gegenüberstellung mit dem kleinsten Säugetier der Ausstellung deutlich wird, einer etwa 8cm kleinen Etruskerspitzmaus.