Warum naturkundliche Forschung?
Wie nie zuvor beeinflusst der Mensch seine Umwelt und greift in natürliche Prozesse ein. Die Menschheit ist zu einem entscheidenden Faktor der Evolution geworden. Umso relevanter ist die Erforschung von Natur, Mensch und Umwelt. Wohin geht die Menschheit, was passiert mit der Tier- und Pflanzenwelt und wie verändert sich unsere globale Heimat, der Planet Erde? Die Naturkunde ist im weitesten Sinne das Wissen um die Natur, die Erforschung der Lebewesen und ihrer Lebensräume und das Zusammenwirken von Geologie und Biologie im Verlauf der Erdgeschichte. Sie ist für aktuelle und zukünftige Fragestellungen und Lösungsansätze rund um das Leben auf der Erde unverzichtbar.
Was ist und was leistet Naturkunde?
- Naturkunde, also die Erforschung von Natur und Umwelt im weiteren Sinne, ist das Wissen um die Lebewesen und ihre Lebensräume auf der Erde einschließlich des Menschen, und das Zusammenwirken von Biologie und Geologie im Verlauf der Erdgeschichte.
- Sie schließt, in ihrer erweiterten Darstellung (wie etwa im geplanten "Evolutioneum"), neben der organismischen Evolution auch die kosmische Evolution mit ein, d.h. die Entstehung und Entwicklung des Universums und unseres Planeten.
- Eines der bestimmenden Merkmale des Lebens auf der Erde ist die Vielfalt biologischer Arten – oder Biodiversität. Sie unterliegt im Rahmen der Evolution einem natürlichem Wandel, aber zunehmend auch menschengemachten Veränderungen.
- Der Artenwandel und die damit einhergehende Biodiversitäts-Dynamik bei Tieren wie Pflanzen und die Rolle des Menschen wird im 21. Jahrhundert, neben dem Klimawandel, eines der entscheidenden und überlebenswichtigen Zukunftsthemen sein.
- Um Probleme zu lösen, ist es zwingend notwendig, dass die Wissenschaft tragfähige Entscheidungsgrundlagen zum Verständnis des Biodiversitätsverlustes liefert. Unter anderem mangelt es an einem Verständnis der Entstehung und an einer zuverlässigen Erfassung biologischer Vielfalt.
Das Anthropozän - das Zeitalter des Menschen
In Zeiten des rasanten Umweltwandels – von dem des Klimas bis hin zu sich verändernden Lebensräumen – sind wir Menschen längst zu einem entscheidenden Faktor der Evolution geworden. Doch auch der Mensch im 21. Jahrhundert ist von seinem evolutiven Ursprung her ein Naturwesen, mit tiefen Wurzeln sowie einer unmittelbaren Vergangenheit in der Naturgeschichte der Erde und des Lebens auf ihr. Zusammen mit seinen vielfältigen Kulturleistungen wird diese Naturherkunft auch über seine Zukunft bestimmen. Umso wichtiger ist es vor Augen zu führen, welchen Einfluss der Mensch bereits in der Vergangenheit auf die Natur hatte, vor allem aber welchen Einfluss wir zukünftig auf den Planeten Erde und das Leben haben werden.
Weitere Informationen
Matthias Glaubrecht: Über Zweck und Nutzen der Naturkunde in Hamburg (PDF)