Entwicklung von fischbasierten MSRL-Indikatoren sowie Konzepten zur Erfassung und Bewertung von Fischen in marinen Schutzgebieten
Gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz
Foto: UHH/CeNak, Thiel
Die Bewahrung der Biodiversität ist ein wichtiges Schutzziel auf nationaler und internationaler Ebene. Die EU versucht, dieses Ziel für den marinen Bereich vor allem mit Hilfe von zwei Richtlinien zu erreichen: Der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) sowie der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL). Während Gruppen wie Säugetiere und Vögel über die beiden Richtlinien bereits stärker im marinen Bereich berücksichtigt werden, trifft dies auf die Fische leider noch nicht zu. Zum einen bestehen erhebliche Lücken in der Bewertung ihres Zustands im Meer, zum anderen ist über die FFH-RL kein expliziter Schutz von marinen Fischarten in den Schutzgebieten vorgesehen. Letzteres könnte allerdings für gefährdete Fischarten in Zukunft möglich werden, wenn sie in den bestehenden Schutzgebieten nachgewiesen werden können.
Im Rahmen eines vom Bundesamt für Naturschutz geförderten Projektes beschäftigt sich die Abteilung Ichthyologie des CeNak mit diesen Defiziten zu den Fischen in Nord- und Ostsee. Zum einen werden Methoden entwickelt, um die Biodiversität der Fische anhand ihrer Verbreitung in Nord- und Ostsee bewerten zu können. Zum anderen werden Konzepte zur Erfassung und Bewertung von Knorpelfischen sowie riffassoziierten Fischen in den marinen Schutzgebieten der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone erarbeitet. Ein weiteres Konzept soll die Effektivität vorhandener und geplanter Maßnahmen in den Schutzgebieten bewerten. Diese Arbeiten helfen dabei, die momentan vorhandenen Wissenslücken zu den marinen Fischen in Nord- und Ostsee zu schließen und somit die Voraussetzungen für eine adäquate Bewertung sowie notwendige Schutzmaßnahmen zu schaffen.
Drittmittelgeber: Bundesamt für Naturschutz (BfN)
Projektverantwortlicher: Prof. Dr. Ralf Thiel
Laufzeit: 2018-2021