
11.07.23: Vortrag: „Pflanzen-Verwandtschaften: Eine Hamburger Geschichte“
4. November 2022

Foto: „Tabula genealogico-geographica affinitatum plantarum“ des Hamburger Lehrers und Bibliothekars Paul Dietrich Giesecke
Am 11. Juli ab 18.30 Uhr beschreibt der renommierte Wissenschaftshistoriker Dr. Staffan Müller-Wille in seinem Vortrag „Pflanzen-Verwandtschaften: Eine Hamburger Geschichte“ die Suche nach einem natürlichen System der Pflanzen.
Warum gedeihen gewisse Pflanzen nur in bestimmten Klimazonen? Welche Pflanzen gehören einer Familie an? Naturforschende beschäftigen sich seit Jahrhunderten mit der Frage, wie Pflanzen mit einander verwandt sind. Besonders seit dem 16. Jahrhundert entstanden in Europa Grafiken, die die Suche nach einer gemeinsamen Ordnung der Gattungen spiegeln. Die aktuelle Sonderausstellung „Das Ganze der Natur“ im Museum der Natur Hamburg liefert einen Überblick darüber, die Natur als Ganzes darzustellen.
Staffan Müller-Wille nähert sich dem Thema anhand eines Ausstellungsexponates, der Darstellung des Hamburger Lehrers und Bibliothekars Paul Dietrich Giesecke „Tabula genealogico-geographica affinitatum plantarum“ und stellt Bezüge zu zeitgenössischen Vorstellungen von Verwandtschaft und zur Entstehungsgeschichte des Bildes in Hamburg her.
In seiner „Genealogisch-geographische Tabelle der Pflanzenaffinitäten“ bemüht sich Giesecke, die Ideen des schwedischen Naturforschers Carl von Linné zur Vielfalt und Verwandtschaft der Pflanzenarten in einem Diagramm zu veranschaulichen. 1792 veröffentlichte Giesecke einen Band zu den "natürlichen Ordnungen" der Pflanzen, der auf Vorlesungen beruhte, die er bei Carl von Linné gehört hatten.
Staffan Müller-Wille ist University Lecturer in History of Life, Human and Earth Sciences an der University of Cambridge und ehemaliger Fellow der DFG Kollegforschungsgruppe „Imaginarien der Kraft“. Müller-Wille forscht in den Bereichen Geschichte, Philosophie und Sozialwissenschaften. Er hat sich intensiv mit der Geschichte der Taxonomie und dem Wirken Linnés beschäftigt.
Die Sonderausstellung „Das Ganze der Natur – Kräfte, Ordnungen, Grenzen“ ist als gemeinsames Projekt des Museums der Natur Hamburg / Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels und der DFG-Kolleg-Forschungsgruppe „Imaginarien der Kraft“ in Zusammenarbeit mit Studierenden der Kunstgeschichte der Universität Hamburg entstanden.
Einlass und Zeit zur individuellen Besichtigung der Ausstellung: ab 17.30 Uhr