Kleinstes Säugetier ganz großEtruskerspitzmaus bald neben Blauwalkiefer im Zoologischen Museum
7. März 2017
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Die winzige Etruskerspitzmaus ist bald im Zoologischen Museum zu sehen. Foto: UHH/CeNak, Kilian-Rosenkranz
Sie ist kleiner als ein Zeigefinger, ihre Knochen sind nur nadeldick. Auf der Liste der kleinsten Säugetiere der Welt steht die Etruskerspitzmaus mit ihren vier Zentimetern Gesamtlänge ganz oben. Der winzige Jäger zieht bald in das Zoologische Museum Hamburg ein ...
Sie ist kleiner als ein Zeigefinger, ihre Knochen sind nur nadeldick. Auf der Liste der kleinsten Säugetiere der Welt steht die Etruskerspitzmaus mit ihren vier Zentimetern Gesamtlänge ganz oben.
Der winzige Jäger zieht bald in das Zoologische Museum Hamburg ein, und bekommt seinen Platz direkt beim größten Säugetier, dem Blauwal. Zur Eröffnung des neuen Museums-Foyers am 27. April werden einzelne Objekte – wie der riesige Blauwalkiefer – neu in Szene gesetzt. Die direkte Gegenüberstellung vom kleinsten und größten Säugetier soll die Diversität im Reich der Säugetiere illustrieren.
Steffen Lässle, Präparator im CeNak, hat die Maus aus dem Naturkundemuseum Berlin für die Schausammlung des Museums vorbereitet. Zwölf Wochen hat er das Tier präpariert, keine leichte Aufgabe, wie Steffen Lässle weiß: „Neben dem nötigen Fingerspitzengefühl ist der Zeitfaktor eine weitere Schwierigkeit bei der Präparation.“ Denn der Verwesungsprozess setzt bei so einem kleinen Tier sehr schnell ein.
Um das Präparat auszuhärten wurde die Spitzmaus in Formalin konserviert. Da es sich um ein besonders fragiles Objekt handelt, wurde im zweiten Schritt eine spezielle Verfahrenstechnik, die „PEG-Präparation“ angewandt. Nach dieser Methode wurde die Spitzmaus acht Wochen lang in einer Polyethylenglycol-Lösung getränkt. Moleküle, die so in die Zellen des Objekts eindringen, bilden beim Trocknen eine Kruste. Diese verhindert, dass Zellen mit der Zeit instabil werden und schrumpfen. Im letzten Arbeitsabschnitt wurde der Winzling schonend im Kühlschrank getrocknet.
Für kleine Säugetiere hat Lässle ein Händchen. Seine Präparation einer Ratte wurde im April 2016 mit dem „Taxidermists´ Choice Award“ in Berlin ausgezeichnet.