Gold der besonderen FormSchatz des Monats Februar
1. Februar 2017
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Foto: Goldkristalle aus Chile. Höhe: 6 cm; Foto: Karl-Christian Lyncker, Hamburg
Gold in Form von Drähten kommt in der Natur sehr selten vor. Gediegen Gold findet sich meist eingeschlossen in anderen Mineralen als Berggold oder in Sedimenten in Form von Goldstaub oder als Nuggets ...
Gold in Form von Drähten kommt in der Natur sehr selten vor. Gediegen Gold findet sich meist eingeschlossen in anderen Mineralen als Berggold oder in Sedimenten in Form von Goldstaub oder als Nuggets. Weil diese Form gediegenen, also reinen Goldes, so rar und die Geschichte dieses Objektes so ungewöhnlich ist, wird das Gold als der Schatz des Monats Februar vorgestellt.
Ursprünglich stammt dieser Schatz aus dem Cajón del Maipo, im Südosten der chilenischen Hauptstadt Santiago. Heute ist das filigrane Objekt von 6 cm Höhe im Mineralogischen Museum Hamburg an der Grindelallee zu bewundern.
Schon vor dem 2. Weltkrieg war es im Naturhistorischen Museum Hamburgs ausgestellt, doch seine Geschichte reicht deutlich weiter zurück und ist ein Stück Stadthistorie. Denn das Gold gehört zu einer Mineraliensammlung, die erst durch aufwändige Recherchen rekonstruiert und auf den Geowissenschaftler Dr. Carlos Alberto Joaquin Plagemann zurückgeführt werden konnte.
In Chile geboren kam Dr. Carlos Alberto Joaquin Plagemann 1868 mit seinem Hamburger Vater, dem Gründer und Besitzer der ersten chilenischen Bierbrauerei in Valparaiso, zurück nach Deutschland. Er besuchte hier das Akademische Gymnasium (Johanneum), studierte und promovierte dann in Marburg und Freiberg Mineralogie und Bergbau.
Zwischen 1886 und 1888 führte er verschiedene geowissenschaftlichen Expeditionen in die Atacama-Wüste durch und kehrte schließlich 1889 nach Hamburg zurück, wo er 1908 verstarb.
Zwei Jahre nach seinem Tod vermachte seine Schwester die umfangreiche Sammlung chilenischer Minerale dem Naturhistorischen Museum Hamburg. Die wertvolle Sammlung ist heute ein wesentlicher Bestandteil der Sammlungen des Mineralogischen Museums.