Beschreibung einer neuen ArtErster Preis des Wildbienen-Fotowettbewerbs wird eingelöst:
11. Januar 2017
Foto:
Manfred Starck und Patricia Landaverde in der Insektensammlung des CeNak. Foto: UHH/CeNak, Husemann
Als Gewinner des Wildbienen-Fotowettbewerbs, den das CeNak im vergangenen Sommer ausgeschrieben hatte, darf Manfred Starck nun einer noch nicht beschriebenen Wildbienenart einen Namen geben. „Staatenbildende Insekten - und speziell Hummeln ...
Als Gewinner des Wildbienen-Fotowettbewerbs, den das CeNak im vergangenen Sommer ausgeschrieben hatte, darf Manfred Starck nun einer noch nicht beschriebenen Wildbienenart einen Namen geben. „Staatenbildende Insekten - und speziell Hummeln - haben mich schon seit Kindertagen begeistert. Daher war der Fotowettbewerb eine gute Gelegenheit, meine Arbeiten einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren“, freut sich der Gewinner.
Bei der Wildbiene handelt es sich um eine Art, die bei einem ökologischen Experiment auf der Yukatan Halbinsel in Mexiko gesammelt wurde und als wichtiger Bestäuber einer Chilli-Sorte gilt.
Patricia Landaverde, Wissenschaftlerin an der Universität Halle, hat die Biene gefunden, genetisch analysiert und beschreibt sie nun zusammen mit Dr. Martin Husemann, Leiter der Insektensammlung im CeNak. Ein aufwendiger Prozess.
Bevor eine Art neu benannt werden kann, gleichen Wissenschaftler mit Hilfe von genetischen und morphologischen Methoden Übereinstimmungen mit schon bekannten Arten ab.
Ergibt die Analyse eines spezifischen Gens der Biene (dem sogenannten Barcoding Gen COI) keine weitgehende Übereinstimmung mit Exemplaren aus der Datenbank, ist dies ein erster Hinweis für eine noch unbenannte Art.
Einen zweiten Anhaltspunkt liefert die morphologische Untersuchung. Martin Husemann: „Ziel ist, das Aussehen der unbekannten Tiere exakt zu beschreiben und mit bekannten Arten abzugleichen. Hierfür vergleichen wir unsere Biene mit bereits beschriebenen Arten aus der Fachliteratur und auch mit Tieren aus unserer und anderen naturwissenschaftlicher Sammlungen.“
Für die Diagnose wird die Biene von der Farbe bis hin zur Flügeladerung genau beschrieben, inklusive besonderer Merkmale, beispielsweise der Mundwerkzeuge und Genitalien.
Im letzten Schritt müssen die Ergebnisse in einem Fachjournal publiziert werden. Andere Wissenschaftler und Experten prüfen die eingereichten Texte und bestätigen mit der Veröffentlichung die Richtigkeit der wissenschaftlichen Arbeit und die Entdeckung einer neuen Art.